Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#atomkraft    11 | 03 | 2014
Blog

Drei Jahre nach Fukushima - Die Katastrophe geht weiter

Die Fukushima-Katastrophe ist auch drei Jahre nach dem verheerenden Tsunami noch lange nicht vorbei. Die Gefahren, die von den havarierten Reaktoren ausgehen, sind nicht gebannt und die Menschen in der Region leiden noch immer unter den Folgen des Supergaus.

Die Folgen werden noch viele Generationen spüren. 150.000 Menschen sind noch immer evakuiert. Viele von ihnen werden wahrscheinlich nie wieder in ihre Häuser und ihre Heimat zurückkehren können. Und die japanische Regierung trickst, wo sie kann: Die Grenzwerte für Radioaktivität, denen Anwohner ausgesetzt sein dürfen, wurden auf die Werte hochgesetzt, die normalerweise für gut ausgebildetes Personal atomarer Anlagen gelten. So will die Regierung möglichst billig aus der Katastrophe rauskommen; weitere Evakuierungen und Entschädigungszahlungen vermeiden. Das wird die Zahl derer, die an den Folgen der Katastrophe erkranken, unnötig erhöhen.

Auch die Lage in und um die havarierten Reaktoren bleibt gefährlich. Täglich müssen 350 Kubikmeter Kühlwasser in die drei Reaktoren gepumpt werden, um die geschmolzenen Reaktorkerne zu kühlen. Zusätzlich fließen täglich etwa 400 Kubikmeter Grundwasser in die Gebäude und vermischen sich mit dem hochradioaktiven Kühlwasser. Die Menge des radioaktiven Cäsiums im Keller der Reaktorgebäude wird auf das 1,5fache von dem geschätzt, was bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzt wurde. Täglich kommt mehr radioaktives Wassers hinzu, das in Lagertanks aufbewahrt werden muss. Oft kommt es zu Lecks, Radioaktivität gelangt in die Umwelt und fließt unkontrolliert in den Ozean.

Zu den Aufräumarbeiten werden viele nichtausgebildete Hilfsarbeiter herangezogen. Mafiöse Strukturen und erzwungene Einsätze in Verbindung mit sehr hohen zulässigen Strahlendosen kennzeichnen ein verantwortungsloses Vorgehen bis heute. Die Gesundheitsfolgen werden erheblich sein.

Die Internationale Gemeinschaft und die EU sehen bisher tatenlos zu, wie durch dieses Missmanagement in Fukushima die Folgen für Menschen und Umwelt vergrößert werden. Die Internationale Atomenergie Organisation (IAEO) und die Weltgesundheitsorganisation wollen vermeiden, dass durch offensive Einmischung die Interessen der Atomindustrie weltweit beschädigt werden.

Wir Grüne fordern, dass endlich eine Internationale Task Force Fukushima mit den besten Experten nach Japan geschickt wird, um vor Ort das Katastrophenmanagement nach bestem Stand von Wissenschaft und Technik zu gewährleisten.

Darüber hinaus muss die einzige Botschaft sein: Die Atomenergie hat keine Zukunft - weder in Japan, noch bei uns in der Europäischen Union. Dafür werden sich die Grünen weiterhin einsetzen.

Weitere Informationen zur Lage in Fukushima und zur Situation der Atomindustrie drei Jahre nach der Katastrophe, sind unter folgendem Link zu finden: http://rebecca-harms.de/index.php/lesen/three-years-after-the-status-of-fukushima-and-the-world-nu-24540


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