Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#atomenergie    24 | 01 | 2014
Pressemitteilung

Tihange und Doel müssen vom Netz - Expertenkonferenz in Aachen

Das Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen hat mit Unterstützung der Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament am 24./25. Januar 2014 zu einer Expertenkonferenz zu den belgischen Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 eingeladen. Gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachbereichen (z.B. Mechanik, Materialwissenschaft, Sicherheits- und Risikowissenschaften, Chemie) sollen die Berichte der belgischen Atomaufsichtsbehörde und mögliche Risiken analysiert werden. In einem abschließendem Bericht sollen weitere Fragen formuliert werden, die von der belgischen Aufsichtsbehörde zu klären sind.

 

Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament:

"Dass die beiden Reaktoren noch immer am Netz sind ist unverantwortlich, weil völlig unklar ist, welches Risiko von den Rissen im Stahl des Reaktordruckbehälters ausgeht.

Auch auf europäischer Ebene müssen wir uns weiter mit diesen Sicherheitsrisiken auseinandersetzen. Die Folgen eines Atomunfalls machen nicht an Ländergrenzen Halt. Der europäische Stresstest darf kein Alibi für Weiterbetrieb und Laufzeitverlängerung der Reaktoren sein. Ich setze mich weiter für einen europäischen Atomausstieg ein. Die Energiewende muss europäisch gedacht werden.

Ilse Tweer, Materialwissenschaftlerin:

"Bisher ist es nicht zu belegen, ob die Fehlstellen in den beiden Reaktoren bereits bei der Herstellung entstanden sind oder während des Betriebs. Deshalb weiss man auch nicht, ob sie sich während des Betriebs vergrössern könnten. Das Risiko ist völlig unklar. "

Jörg Schellenberg, Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen:

"Wir fordern die sofortige Abschaltung der beiden belgischen Reaktoren. Diese Konferenz ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Wir brauchen von den belgischen Behörden und den Betreibern endlich umfassende Informationen zum Zustand der Reaktoren. Bisher werden uns und den Wissenschaftlern Unterlagen vorenthalten. Mit solchen Atomkraftwerken in der Nachbarschaft können wir uns nicht sicher fühlen."


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