Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#dieselgate    28 | 02 | 2017
Pressemitteilung

Schwerwiegende Versäumnisse bei EU-Kommission und Mitgliedsstaaten

Am heutigen Dienstag hat der Dieselgate-Untersuchungsausschuss EMIS im Europäischen Parlament über seinen Endbericht abgestimmt. Der Bericht macht klar, dass die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten dem Betrug bei den Abgasmessungen viel früher auf die Spur hätten kommen können und macht klare Vorschläge für die Zukunft, sagt Rebecca Harms, Mitglied im Untersuchungsausschuss:

"Der Untersuchungsausschuss wirft der EU-Kommission und den Regierungen der Mitgliedsstaaten klares Fehlverhalten vor. Obwohl Mitarbeiter der EU-Kommission schon vor Jahren Hinweise auf illegale Abschaltstrategien hatten, wurden keine  Untersuchungen in Auftrag gegeben oder Informationen von den EU-Mitgliedsstaaten angefordert. Dabei ist es Aufgabe der EU-Kommission sicherzustellen, dass die Mitgliedsstaaten das Verbot von Abschaltmechanismen durchsetzen. Die EU-Kommission hat Gesetzesbruch durch Wegschauen begünstigt. EU-Kommission und Regierungen haben vermeintliche Industrieinteressen höher bewertet als Gesundheitsschutz und Luftreinhaltung.

Der Ausschuss kommt zu dem Ergebnis, dass die Konformitätsfaktoren, die auch in Zukunft die Zulassung von Fahrzeugen erlauben, die die Grenzwerte im Normalbetrieb deutlich überschreiten, der Gesetzgebung widersprechen. Die EU-Kommission hat ihr Mandat überschritten und gegen EU-Gesetzgebung verstoßen.

Die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten haben keine weiße Weste. Sie haben trotz klarer Gesetze das Verbot von Abschaltmechanismen nicht durchgesetzt. Sie haben es versäumt, Autohersteller dazu zu bringen, nur Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, die die Stickoxidgrenzwerte im normalen Betrieb einhalten. Hätten die EU-Mitgliedsstaaten für eine funktionierende Kontrolle gesorgt, hätte Betrugssoftware wie bei VW viel früher entdeckt werden können. Das hätte nicht nur positive Folgen für die Luftqualität in europäischen Städten gehabt, sondern auch Schaden von der europäischen Autoindustrie abgewendet. Um einen ähnlichen Skandal in Zukunft zu verhindern, muss es unabhängige Kontrollen auf europäischer Ebene geben. Der Ausschuss hat sich für eine unabhängige Agentur auf europäischer Ebene ausgesprochen."

Unter diesem > LINK finden Sie die Grüne Bilanz zum Endbericht des Abgasuntersuchungsausschuss im Europaparlament (EMIS).  


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