Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#atom    20 | 06 | 2011
Pressemitteilung

Nicht den Bock zum Gärtner machen!

Weltweite AKW-Stresstests

 

Zur Forderung des IAEA-Chefs Yukiya Amano nach international bindenden Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke erklärt Rebecca Harms:

 

"Es ist höchste Zeit, dass die internationalen Sicherheitsvorgaben gestärkt und unabhängige Sicherheitsprüfungen verpflichtend vorgeschrieben werden. Die Sicherheitstests dürfen aber nicht als Gütesiegel für die angeblich sichere Nutzung von Atomkraft missbraucht werden. Ziel muss sein, dass gefährliche alte Meiler sofort abgeschaltet werden.

 

Sicherheitstests können immer nur so gut sein wie die Standards, die man den Tests zugrunde legt. Alle Risiken, auch das Risiko menschlichen Versagens, eines Flugzeugabsturzes oder eines terroristischen Angriffs, müssen in die Überprüfung einbezogen werden. Neben Erdbeben und Überflutungen sind auch Materialermüdung bei alten Meilern, Sicherheitsrisiken im Reaktordesign, Störanfälligkeit in den vergangenen Jahren und Kriterien für die Lagerung abgebrannter Brennelemente in der Bewertung der Sicherheit der Reaktoren zu berücksichtigen.

 

Die Internationale Atomenergiebehörde, deren oberstes Ziel die Verbreitung der Atomenergie weltweit ist, ist nicht die richtige Adresse für diese Tests. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht. So hat die IAEA beispielsweise auch im Fall der Katastrophe von Fukushima zu lange an ihren falschen Einschätzungen der Situation vor Ort festgehalten. "


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