Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#newsletter    11 | 10 | 2017

Newsletter Oktober 2017

Der nächste Klimagipfel in Bonn steht an. Die EU-Staaten und der Vorreiter Deutschland müssen dringend nachsteuern und dies möglichst schnell, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Das belegt das von uns in Auftrag gegebene Zukunftsszenario des Ökoinstituts für die EU-28 Staaten und das zeigen die Zahlen des Umweltministeriums und der Dena für Deutschland. Die in Straßburg von uns verabschiedete Resolution fordert die Kommission auf, kosteneffiziente Entwicklungspfade für die EU zu erarbeiten, die sich am 2 bzw. 1,5 Grad-Ziel orientieren. Das Europaparlament muss im Rahmen der Verhandlungen um die Energiegesetzgebung für die Periode bis 2030 den Impuls geben. Und auch Deutschland muss endlich aufwachen und den schnellen Ausstieg aus der Kohle vorantreiben . ..
  1. Hinkley Beihilfen
  2. Klimagipfel in Bonn
  3. Hormonschädigende Substanzen
  4. Republik Moldau
  5. Transformation der Automobilindustrie
  6. Atomwirtschaft weltweit
  7. Ukrainereise
  8. Termine


Liebe Freundinnen und Freunde,

vom 6. bis 17. November findet in Bonn der nächste Klimagipfel statt. Es wird darum gehen, die Umsetzung des Pariser Abkommens weiter voranzubringen. Die in Straßburg von uns verabschiedete Resolution weist darauf hin, dass unser CO2-Budget für die Begrenzung der Erderwärmung in wenigen Jahren verbraucht sein wird und fordert die Kommission auf, kosteneffiziente Entwicklungspfade für die EU zu erarbeiten, die sich am 2 bzw. 1,5 Grad-Ziel orientieren.

Dass wir gerade in den nächsten zehn Jahren viel ehrgeiziger sein müssen, als die EU sich das bislang vorgenommen hat, zeigt auch das Zukunftsszenario, dass wir Grüne beim Öko-Institut erneut in Auftrag gegeben hatten. Wenn wir die Ziele für Erneuerbare und Energieeffizienz für 2030 nicht nach oben schrauben, müssen wir innerhalb nur weniger Jahre klimaneutral werden.

Das Europaparlament muss hier im Rahmen der Verhandlungen um die Energiegesetzgebung für die Periode bis 2030 den Impuls geben. Und auch Deutschland muss endlich aufwachen. Selbst die Bild am Sonntag fordert den Kohleausstieg!

Wenn wir nicht jetzt umsteuern, wird die Zeit immer knapper, um die Wende zu schaffen und damit steigen die Kosten. Der Umstieg in eine saubere und klimafreundliche Wirtschaft nützt nicht nur der Umwelt, sondern birgt viele Chancen für Innovation und Beschäftigung. Das haben auch die Diskussionen auf unserem Grünen Autogipfel in Hannover Ende letzter Woche deutlich gemacht...

Was uns sonst noch in Straßburg, Brüssel, in Niedersachsen und der Welt beschäftigt hat, könnt Ihr unten in meinem Newsletter lesen.

Eure Rebecca

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1.  Hinkley Beihilfen
Am Donnerstag fand die erste mündliche Verhandlung vor dem EU-Gericht über Beihilfen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C statt. Österreich und Luxemburg hatten die Entscheidung der EU-Kommission angefochten. Es braucht in der Tat viel Phantasie, in dem milliardenschweren Atomprojekt ein gemeinsames europäisches Interesse zu sehen. Wir Grüne sind der Meinung, dass die durch den Euratom Vertrag ermöglichte Sonderstellung der Atomkraft auf dem europäischen Energiemarkt endlich ein Ende haben muss.
What is the (Hinkley)Point?, Pressemitteilung von Rebecca Harms, 05.10.2017
Politischer Hintergrund von Rebecca Harms anlässlich des Verhandlungsbeginns zu den Klagen von Österreich und Luxemburg vor dem EuGH
EU-Gericht verhandelt über Österreichs Klage gegen AKW Hinkley Point, der Standard, 05.10.2017

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2. Klimagipfel in Bonn
In Straßburg wurde über die im November in Bonn anstehende nächste Runde der Klimaverhandlungen (COP23) diskutiert und eine Resolution verabschiedet. Darin fordern die Europaabgeordneten die EU auf, bis zum Jahr 2018 eine Null-Emissions-Strategie für die Mitte des Jahrhunderts vorzulegen. Fehlender Mut und Zögerlichkeit in der Europäischen Kommission führen nicht nur dazu, dass wir beim Klimaschutz verlieren, sondern dass wir im internationalen Wettbewerb um kreative Lösungen und zukunftsfähige Technologien abgehängt werden.
Plenarrede von Rebecca Harms, 03.10.2017
Resolutiontext vom 04.10.2017

Zukunftsszenario des Ökoinstituts zu den Treibhausgasemissionen der EU-28 (Download)

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3. Hormonschädigende Substanzen

Am vergangenen Mittwoch hat das Europaparlament gegen die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Kriterien für die Bestimmung hormonverändernder Stoffe (Endokrine Disruptoren) Einspruch eingelegt. Die Abgeordneten folgten damit dem Vorschlag der Grünen/EFA-Fraktion. Nicht ohne Grund hat der Gesetzgeber die hochproblematischen hormonstörenden Stoffe bis auf bestimmte Ausnahmen verboten.
EU-Parlament verweist EU-Kommission in ihre Schranken, Pressemitteilung von Martin Häusling vom 04.10.2017

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4. Republik Moldau
Am 20. Juli hat das Parlament der Republik Moldau eine umstrittene Wahlrechtsreform beschlossen, trotz starker nationaler und internationaler Einwände. Die Reform wird Politiker nicht zuverlässiger und weniger korrupt machen. Mehr und unabhängige Medien sowie eine transparente Parteienfinanzierung wären geeignetere Maßnahmen. Auch im Rahmen der Implementierung des Assoziierungsabkommens gäbe es Möglichkeiten, die (finanzielle) Unterstützung der Republik Moldau an Erfolge bei der Korruptionsbekämpfung zu binden.
Plenarrede Rebecca Harms zur Situation in der Republik Moldau, 03.10.2017

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5. Transformation der Automobilindustrie
Die Automobilbranche in Deutschland und vor allem in Niedersachsen steht vor massiven Veränderungen. Vor diesem Hintergrund luden die niedersächsischen Grünen am vergangenen Freitag zu einem Autogipfel nach Hannover. Mit Vertretern von Volkswagen, der Gewerkschaften, der Umweltverbände und von Start-ups haben Anja Piel, Stefan Wenzel und Rebecca Harms die Chancen und Risiken der bevorstehenden Transformationsprozesse diskutiert und einen Zukunftsdialog angekündigt.
Mobilitätsrevolution der Automobilbranche gemeinsam umsetzen, Pressemitteilung der Grünen Niedersachsen, 02.10.2017
Zwei Jahre Dieselskandal - Eine (Zwischen-)Bilanz, Büro Rebecca Harms, September 2017

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6. Atomwirtschaft weltweit
Laut der Analyse des Atomexperten Mycle Schneider und seines Autorenteams ist die Atomindustrie nicht nur in Deutschland, sondern weltweit abgehängt. Sogar in China scheint der Ausbau der Atomkraft bereits schon wieder vorbei zu sein. Das Land ist jedenfalls Spitzenreiter bei den Investitionen in erneuerbare Energien – vor den USA, Großbritannien und Japan. Erst dann folgt Deutschland. Das belegt der diesjährige Bericht zum Stand der Atomindustrie weltweit – der World Nuclear Industry Status Report – der Mitte September in Paris vorgestellt wurde und von der Grünen/EFA Fraktion ko-finanziert wurde.
Die Atomenergie ist am Ende, es lebe die Atomenergie?, Blog von Rebecca Harms, 21.09.2017
World Nuclear Industry Status Report 2017 (Download)

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7. Ukrainereise
Der gemeinsame Ausschuss des Europäischen und des Ukrainischen Parlamentes reiste Ende September in den Osten der Ukraine. Der Besuch im Donbas führte u.a. in das Kriegslazarett Mechnikow in Dnipro und in die Industriestadt Avdiivka, wo die große Kokerei und ihre Nähe zur Front einem das Fürchten lehrt. Fest steht für die Abgeordneten nach dem Besuch, dass diese großen Gefahren für Menschen und Umwelt im Donbas unbedingt Teil der Minsker Verhandlungen werden müssen. Und dass jede Möglichkeit ausgelotet werden sollte, die zu einem Ende der Kämpfe und des Krieges führen und der Ukraine die Kontrolle über ihre Grenzen und ihr Territorium zurückgeben könnte.
Erschütternde Begegnungen im Donbas, Rebeccas Blog vom 29. 09.2017
Rebecca Harms über die Friedensmission im Donbas, Ukraine Forum, 24.09.2017

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8. Termine
19. Oktober: Neue Wege integraler Entwicklung - Ist die Agenda 2030 ein Durchbruch für die internationale Staatengemeinschaft? - Paneldiskussion im Rahmen der Festveranstaltung zum 50. Geburtstag der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Berlin
27.-28. Oktober: 13th Annual Conference of Kyiv Dialogue “Citizens or population: how to create an enjoyable community”, Kiev.
2. November: Podiumsdiskussion "Ukraine und Europa: Partnerschaft auf Augenhöhe?", Nürnberg.

Mehr zu den Terminen auf meiner Homepage: http://rebecca-harms.de/presse/termine  


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