Die Gefahren, die mit der Nutzung nuklearer Energie verbunden sind, dürfen nicht in Kauf genommen werden, um die Gefahren des Klimawandels abzuwenden. Keine Form der Energieerzeugung birgt vergleichbare ökologische, soziale, gesundheitliche und ökonomische Risiken. Ein Supergau wie 1986 in Tschernobyl ist nie auszuschließen. Die Gesundheitsgefährdung durch radioaktive Strahlung spricht gegen eine Nutzung atomarer Energie. Für das Problem der Endlagerung von radioaktivem Müll gibt es bis heute weltweit keine Lösung. Das Risiko der Proliferation bleibt durch die Nutzung der Atomkraft auch nach Ende des Kalten Krieges groß. Und die Gefahr einer nuklearen Katastrophe ist durch internationalen Terrorismus sogar noch gestiegen.
Die neue Studie von Felix Matthes zeigt eindeutig, dass das Reduktionsziel ohne die Nutzung der Atomenergie erreicht werden kann. Die weitaus größten Reduktionsmöglichkeiten liegen in den Bereichen der Effizienz und der Erneuerbare Energien. Atomenergie ist nicht notwendig, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Im Gegenteil, sie behindert sogar den Ausbau einer nachhaltigen Energiewirtschaft. So sind Erneuerbare Energien auf eine gewisse Flexibilität der Infrastrukturen angewiesen, die durch eine verstärkte Nutzung von Atomenergie verhindert würde. Im Namen des Klimaschutzes die Atomenergie auszubauen hieße auf das falsche Pferd zu setzen."
Studie "Klimawandel und Atomenergie" auf Englisch