Am heutigen Mittwoch hat sich der Dieselgate-Untersuchungsausschuss im Europäischen Parlament zum ersten Mal getroffen und seine Vorsitzenden bestimmt.
Die Grünen/EFA-Fraktion, die den Untersuchungsausschuss, im vergangenen Jahr angestoßen hat, will in dem Ausschuss nicht nur Aufklärung im Volkswagen-Skandal bringen, sagt die Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms, ebenfalls Mitglied des Ausschusses:
"Dieser Ausschuss
muss klären, wie Volkswagen jahrelang bei den Abgastests betrügen konnte. Er
muss die politische Verantwortung der Europäischen Kommission und der
EU-Mitgliedsstaaten untersuchen. Deshalb wollen wir unter anderen die
ehemaligen EU-Kommissare Günter Verheugen und Antonio Tajani vor den Ausschuss
laden genauso wie die derzeitige EU-Industrie-Kommissarin Elzbieta Bienkowska.
Der Ausschuss muss Antworten auf die Fragen finden, wer wann was gewusst hat
und warum Hinweisen auf Manipulation nicht nachgegangen wurde. Das gilt auch
für Minister und Behörden aus den EU-Mitgliedsstaaten wie dem
Kraftfahrtbundesamt.
Um zu klären, welche
technischen Hilfsmittel bei den Tests verwendet worden sind und welche Rolle
die Automobilhersteller bei der Verabschiedung und Umsetzung der EU-Gesetzgebung
gespielt haben, sollen die Verantwortlichen der Automobilhersteller eingeladen
werden wie etwa der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn. Außerdem sollte der
Ausschuss mit Experten, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftlern
sprechen, unter anderem die gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen
Kommission besuchen und sich mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA
austauschen.
Die Arbeit des Ausschusses
darf sich aber nicht auf Volkswagen beschränken. Längst ist klar, dass auch die
Test von anderen Marken fragwürdige Ergebnisse liefern. Der Ausschuss muss sich
mit der Frage beschäftigen, was Betrugssoftware ist und wie die Abgastests in
Zukunft gestaltet werden sollen. Ziel der Aufklärung ist ein zuverlässiges
Aufsichts- und Zulassungssystem. Damit soll bessere Luftqualität erreicht
werden und die Automobilindustrie zukunftsfähig gemacht werden. Dabei geht es
nicht nur um Umwelt- und Gesundheitsschutz. Nur wenn die europäische
Autoindustrie zukunftsfähige Fahrzeuge baut, kann sie langfristig
wettbewerbsfähig bleiben und so Arbeitsplätze in der Europäischen Union
sichern."
(2) Alle Informationen zum Ausschuss finden Sie hier: www.de.diesel-gate.info. In unserer Roadmap für den Ausschuss finden Sie unsere detaillierten Forderungen für die Arbeit