Anlässlich der morgigen Abstimmungen im Umweltausschuss des Europaparlaments zum Bericht über die Strategie der Gemeinschaft zur Minderung der CO2-Emissionen von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen erklärt die Berichterstatterin des Industrieausschusses zu dem Thema Rebecca Harms:
"Wenn die EU ihre Klimaziele erreichen will, ist eine verpflichtende Obergrenze für den durchschnittlichen CO2-Ausstoß von PKW von 120g/km bis 2012 absolut notwendig. Das Ziel von 120g CO2/km wurde bereits vor zehn Jahren vom Gesetzgeber verabschiedet und sollte eigentlich schon bis 2005 erreicht werden - spätestens bis 2010.
Die Abgeordneten dürfen dem Druck der Automobilindustrie nicht nachgeben. Seit Jahren wehrt sich die Branche mit Händen und Füßen gegen verpflichtende Vorgaben. Die Selbstverpflichtung, die sie eingegangen waren, um gesetzliche Vorgaben zu vermeiden, werden sie vermutlich weit verfehlen.
Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt präsentiert sich die Automobilindustrie innovativ und klimafreundlich. Unter dem Druck der öffentlichen Diskussion um den Klimawandel, werden innovative Antriebssysteme und verbrauchsarme Fahrzeuge stolz präsentiert. Doch wenn es um gesetzliche Regelungen geht, stellt sich die Industrie auf die Hinterbeine. Nur schlecht wird hier davon abgelenkt, dass die Produktion großer Spritschlucker nach wie vor Priorität hat - besonders bei den deutschen Autoherstellern. In den letzten Jahren wurden so gut wie keine Fortschritte bei der Reduktion der durchschnittlichen CO2-Emissionen erzielt.
Das Verzögern der Einführung einer verpflichtenden Obergrenze, wie es der Berichterstatter Chris Davies (Liberale) fordert, lehne ich ab. Dies würde die falsche Prioritätensetzung noch belohnen und den gewollten politischen Druck endlich auf zukunftsfähige, effiziente und klimafreundliche Automobile umzustellen, verringern."