Die Europaabgeordnete Rebecca Harms und die Freiburger Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae (beide GRÜNE) begrüßen den Besuch des französischen Umweltstaatssekretärs Sébastien Lecornu in Fessenheim:
„Das Gespräch mit den betroffenen Akteuren in Fessenheim zu suchen, ist der richtige Schritt und ein positives Signal aus dem französischen Umweltministerium. Es gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Schließung des störanfälligen Atomkraftwerks wirklich bevorsteht und dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Transformation eingebunden werden und eine Perspektive erhalten. Wir GRÜNE unterstützen dieses Anliegen und werden uns weiterhin für eine schnellstmögliche und endgültige Schließung des Kraftwerks und zugleich für die Entwicklung einer wirtschaftlichen Alternative für den Standort Fessenheim einsetzen."
Harms ergänzt, dass das Ziel ein europaweiter Atomausstieg sein muss. "Eine erfolgreiche Umwandlung in Fessenheim kann ein wichtiges Modellprojekt sein. Aber auch die Europäische Union ist gefordert. Wir brauchen ein Umdenken in der europäischen Atompolitik und eine Überarbeitung von Euratom. Nicht der Ausbau der Atomkraft muss unterstützt werden, sondern der Ausstieg.", so Harms, die zur Zeit an einem Vorschlag zur Revision des Euratom-Vertrags arbeitet.
Kerstin Andreae sieht auch Deutschland in der Pflicht: "Die nächste Bundesregierung sollte Frankreich Unterstützung beim Rückbau des Atomkraftwerks Fessenheim und weiterer AKW anbieten, etwa indem Deutschland sich mit den Erfahrungen des eigenen Atomausstiegs einbringt. Ich begrüße die geplante Gründung eines Lenkungsausschuss zu Fessenheim und würde mich freuen, wenn auch deutsche Vertreter daran beteiligt werden, denn auch die deutsche Seite steht in der Verantwortung, an der Entwicklung von Ideen und alternativen wirtschaftlichen Perspektiven für Fessenheim mitzuwirken."
Die beiden GRÜNEN-Politikerinnen äußern den Wunsch, dass die deutsche Seite über die Ergebnisse des Besuchs und das weitere Vorgehen informiert wird und bieten ihre Unterstützung an.