Skandal in der Automobilindustrie geht weiter
Am heutigen Freitag hat die Deutsche Umwelthilfe einen Bericht veröffentlicht (1), der zeigt, dass auch bei Opel die Grenzwerte für Emissionen nur unter sehr fragwürdigen Bedingungen eingehalten werden. Die neuen Erkenntnisse zur Firma Opel, die durchaus auf Manipulation hinweisen, kommentiert die Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Rebecca Harms:
"Dieser Hinweis auf Manipulation der Emissionsmessungen bei Autos der Marke Opel zeigt, dass es sich um ein Problem der gesamten Autobranche handelt. Wir fordern schon seit Wochen eine eingehende Untersuchung aller europäischen Automobilhersteller auf Manipulationen an ihren Fahrzeugen. Die EU-Kommission muss jetzt Zähne zeigen. Europäische Vorgaben zum Schutz von Umwelt und Gesundheit müssen durchgesetzt werden. Opel muss diese Situation umgehend erklären und mögliche Mängel an seinen Fahrzeugen beheben.
Wir brauchen dringend verlässliche Tests, die unter realen Fahrbedingungen durchgeführt werden. Die EU-Kommission muss am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Vorschlag machen. Es ist unfassbar, dass die Bundesregierung versucht, in diesem Verfahren die EU-Grenzwerte für Stickstoffemissionen langfristig zu untergraben. Die bestehenden Grenzwerte sind nicht unerreichbar - die USA haben deutlich strengere Vorgaben. Politik und Industrie müssen diese Grenzwerte nur endlich ernst nehmen anstatt nach Schlupflöchern zu suchen."
Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Europäischen Parlaments, Michael Cramer, fügt hinzu:
"Statt wirklichkeitsfremder Tricksereien im Labor brauchen wir unangekündigte Stichproben auf der Straße. Die europäischen Umweltbehörden sollten anstelle der industrienahen Prüfstellen die Tests durchführen.
Die Finanzierung der Tests kann leicht gesichert werden, wenn die Hersteller für jedes verkaufte Auto einen Euro abführen. Die Ergebnisse der Tests dürfen nicht unter Verschluss gehalten werden, sondern müssen – wie in den USA – öffentlich gemacht werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union in Zukunft nicht mehr betrogen werden. Auch der Steuerbetrug muss beendet werden."
(1) Die Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe finden Sie hier: http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=3652