Am 5. September hörte der Untersuchungsausschuss für den Dieselskandal im
Europaparlament den ehemaligen Industriekommissar Antonio Tajani.
Rebecca Harms, Vorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion und Mitglied des Untersuchungsausschusses kommentiert:
"Anstatt auf tatsächliche Fragen zu antworten wiederholte der ehemalige
Kommissar Tajani, dass niemand jemals während seiner Amtszeit Beweise
dafür vorgelegt habe, dass Abschaltmechanismen zum Einsatz kamen. Das
kann ja sein, aber es lagen so viele Hinweise auf das Problem eklatant
hoher Stickoxidemissionen vor, dass er nach Erklärungen dafür hätte
suchen müssen. Er schien sich auch nicht ganz sicher zu sein, ob die
Grenzwerte für Stickoxid auch außerhalb des Testzyklus zu erreichen
seien - das ist schon erschreckend, wenn man bedenkt, dass er für die
Überwachung der Implementierung dieser Gesetzgebung zuständig war. Als
er dann noch danach gefragt wurde, ob er es für legal halte, wenn die
Abgasreinigung, wie es scheinbar bei einigen Modellen des italienischen
Herstellers Fiat der Fall ist, nach 22 Minuten abgeschaltet wird, geriet
er mächtig ins Schwimmen. Er wich auf eine 'politische Antwort' aus,
die die Frage in keiner Weise beantwortete."