SWR2 Tagesgespräch Rebecca Harms (Grüne), Fraktionschefin der Grünen im Europaparlament, im Gespräch mit Uwe Lueb
Zum Rücktritt von IWF-Chef Strauss-Kahn: „Vorverurteilung muss aufhören“
Der Rücktritt von IWF-Chef Strauss-Kahn hatte sich nach Ansicht der Vorsitzenden der Grünen im Europaparlament, Rebecca Harms, schon abgezeichnet. Im Südwestrundfunk (SWR) sagte Harms, sie hoffe und erwarte, dass der IWF wie gewohnt weiter arbeiten werde. „Gleichzeitig hoffe ich, dass es jetzt ein faires Verfahren für Strauss-Kahn gibt“ und dass „die Tendenz zur Vorverurteilung“ aufhöre. Harms kritisierte die Art der Berichterstattung in einigen Medien. So wie die Bilder des festgenommenen Strauss-Kahn um die Welt gingen, sei das Teil einer Vorverurteilung. „Mir fällt auf, dass in Deutschland viel darüber reflektiert wird, die Bilder aber in den Printmedien und auch im Fernsehen weiter gezeigt werden“, so Harms im SWR.
Harms äußerte sich auch zu den neuen Verhandlungen über europaweite Stresstests für Atomkraftwerke heute in Prag. „Damit wurde von Anfang an auch eine Beschwichtigungsstrategie verfolgt. In dieser aufgeregten Situation nach Fukushima musste [EU-Energiekommissar] Oettinger irgendetwas finden, das er den Leuten anbietet, um zu sagen ´wir kümmern uns um Eure Sicherheit`“. Dabei sei ihm aber vermutlich nicht klar gewesen, wie schwer es sein würde, einheitliche Kriterien zu verabreden, sagte Harms im SWR.
Moderation: Uwe Lueb
Alle Sendetermine:
19.05.2011, 07.07 Uhr, SWR2 Tagesgespräch, SWR2
Das Interview ist unter: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7196926 zu hören.
Urheberrecht des Textes: SWR. URL: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tagesgespraech/-/id=660264/nid=660264/did=7899484/1udrgus/index.html