Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#verbraucherschutz    11 | 06 | 2013
Pressemitteilung

Säuglingsnahrung: Ende für irreführende Verpackungen, aber kein Verbot von Pestiziden bei der Herstellung von Babynahrung

Das Europaparlament hat heute über EU-Regeln für Nahrung für Säuglinge, Kleinkinder und für spezielle medizinische Zwecke abgestimmt. Die Grünen begrüßen die verbesserte Kennzeichnung, bedauern jedoch dass ihre Forderung (aus der ersten Lesung), besonders giftige Pestizide bei der Herstellung von Babynahrung zu verbieten, nicht aufgenommen wurde. Rebecca Harms, Vorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion im Europaparlament, erklärt nach der Abstimmung:

"Die neuen Regeln verhindern irreführende Verpackungen für Säuglingsnahrung. Wir müssen sicherstellen, dass Eltern sich für die bestmögliche Ernährung für ihre Babys entscheiden können. Idealisierende Bilder, die die Realität verzerren, haben deshalb auf Babynahrungsverpackungen nichts zu suchen. Die heute verabschiedete Verordnung gilt für alle Lebensmittel, die für Kinder bis zu 12 Monaten bestimmt sind. Die Hersteller dürfen keine manipulativen Bilder mehr verwenden, um für ihre Produkte zu werben. Muttermilch ist die gesündeste Nahrung für Säuglinge und Vermarktungsstrategien der Hersteller von Muttermilchersatz sollen Eltern nicht vom Gegenteil überzeugen.

Wir begrüßen außerdem, dass das Problem der so genannten "Kindermilch" nun in Angriff genommen wird. Es gibt eine Reihe von Milchprodukten, die für Kinder bis zu 3 Jahre bestimmt sind, die aber keinerlei positiven Einfluss auf die Gesundheit von Kindern haben und in manchen Fällen sogar schädlich sind. Die Kommission muss das Problem nun bewerten. Zwischenzeitlich gelten auch für diese Produkte die strengen EU-Kennzeichnungsregeln zu gesundheitsbezogenen Angaben.

Wir Grüne wollten darüber hinaus sicherstellen, dass bei der Herstellung von Babynahrung die gefährlichsten Substanzen, wie giftige Pestizide, verboten werden. Leider fand dies weder im Parlament noch bei den Mitgliedsstaaten Unterstützung. Dies hätte jedoch einen wichtigen Schutz für Kinder bedeutet, die besonders gefährdet sind.“


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