Rebecca Harms zu ansteigenden CO2-Emissionen

Einer Analyse der europäischen Umweltagentur zufolge, ist der durchschnittliche CO2-Ausstoß der europäischen PKW-Neuwagenflotte im vergangenen Jahr angestiegen. Als Grund wird unter anderem das veränderte Kaufverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher genannt, die weniger Dieselfahrzeuge kauften als zuvor.

Die Organisation Transport and Environment (T&E) kommt in ihrer Analyse allerdings zu dem Ergebnis, dass der Anstieg der Emissionen damit in Zusammenhang steht, dass Automobilhersteller die Vorstellung neuer effizienterer Modelle in das Jahr 2019 verschoben haben und nun stattdessen ältere und weniger effiziente Modelle verkaufen. Auch die hohen Verkaufszahlen schwerer SUVs werden als Ursache für den Anstieg der Emissionen identifiziert (https://www.transportenvironment.org/sites/te/files/publications/2018_04_CO2_emissions_cars_The_facts_report_final_0_0.pdf).

Insgesamt sieht T&E aber fast alle europäischen Hersteller auf dem Weg, die CO2-Ziele für 2021 einzuhalten.

Rebecca Harms, Schattenberichterstatterin für die CO2-Regulierung im Umweltausschuss kommentiert die Lage:

"Es zeugt von einer unverantwortlichen Verkaufsstrategie der Automobilkonzerne, wenn die Neuwagenflotte in diesem Jahr weniger effizient ist als im letzten Jahr. Das ist schlecht für das Klima und schlecht für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die dafür an der Zapfsäule zahlen müssen. Die schweren Dreckschleudern, die jetzt noch in den Markt gedrückt werden, sorgen für die nächsten 15 Jahre für hohe CO2-Emissionen. Das erschwert die Erreichung der Pariser Klimaziele. Statt weiter auf die alten Verkaufsschlager zu setzen, sollten die Hersteller die Vorstellung effizienter und moderner Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge beschleunigen. Nur so kann der Umbau in eine klimafreundlichere Mobilität gelingen und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Sektors gesichert werden."