Die Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg präsentiert heute in Brüssel eine Studie zu den Risiken von Laufzeitverlängerungen alter AKWs, u.a. mit Rudi Anschober, Rebecca Harms und Paul Dorfman.
Die Initiatoren der Allianz kommentierten die ersten Ergebnisse.
Rebecca Harms, Mitglied des Europäischen Parlaments und Ko-Initiatorin der Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg:
"Angesichts der Risiken, die mit Laufzeitverlängerungen verbunden sind, ist es unverantwortlich, dass die EU-Kommission in ihrer Klimastrategie auch in der Zukunft stark auf die Atomkraft setzt und ihr eine große Rolle im europäischen Strommix zukommen lässt. Dabei geht die Kommission davon aus, dass die Laufzeit vieler Reaktoren auf 60 Jahre erhöht wird.
Diese Strategie ist sehr gefährlich und sehr teuer. Die Kosten von notwendigen Sicherheitsnachrüstungen werden von der Kommission bewusst zu niedrig kalkuliert. Mit Investitionen in Erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen würde deutlich mehr und Nachhaltiges für den Klimaschutz erreicht als mit dem kurzsichtigen Versuch, das Ende der Hochrisikotechnologie Atomkraft unter Inkaufnahme von mehr Risiko hinauszuzögern."
Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober, Initiator der Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg:
„Die Studie zeigt die dramatischen Sicherheitsrisiken der derzeitigen Praxis von Laufzeitverlängerungen alter AKWs auf. Jetzt muss auf europäischer Ebene dringend gehandelt werden - es braucht einheitliche Standards der EU zur Begrenzung der Laufzeit und damit des steigenden Risikos. Wir informieren daher Öffentlichkeit, Europaparlament und Kommission über die ersten Zwischenergebnisse der großen Risikostudie und legen unsere Forderungen vor. Unsere Ziele als ‚Allianz der Regionen für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg‘ als Auftraggeber der Studie sind: Klare transparente Genehmigungserfahren mit Beteiligung der Nachbarregionen durch eine grenzüberschreitende UVP wie bei der Erstgenehmigung durchzuführen sowie eine Obergrenze für die Betriebszeit von Atomkraftwerken von maximal 40 Jahren. Nur so kann das wachsende Risiko verlässlich beschränkt werden. Nach der heutigen Präsentation des Zwischenberichts und der geforderten Konsequenzen, samt Übergabe an Europaparlament und EU-Kommission, wird der Endbericht der Studie im Rahmen einer Großveranstaltung im Herbst von der Allianz präsentiert und der politische Diskurs gestartet.“
Ein Hintergrundbriefing zur Pressekonferenz und zum Zwischenbericht finden Sie hier.