Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#energie    21 | 01 | 2009
Pressemitteilung

Abgeordnete wollen Europas Energiezukunft mit ewig-gestrigen Technologien gestalten: Energiestrategie

Auf dem Frühjahrsgipfel werden die Staats- und Regierungschefs eine Energiestrategie bis 2030 und danach verabschieden. Der Industrieausschuss des Europaparlaments hat dazu heute einen Bericht angenommen, der Kohle und Atom in den Fokus der Energiepolitik setzt.

 

Dazu erklärt Rebecca Harms, stellvertretende Vorsitzende und energiepolitische Sprecherin der Fraktion Grüne/EFA im Europaparlament:

 

"Die EU hat mehrere energiepolitische Herausforderungen zu meistern. Die Energieversorgung muss sichergestellt werden. Gleichzeitig sind große Veränderungen erforderlich, um den Klimawandel aufzuhalten. Obwohl unsere heutige Energieversorgungsstruktur uns in die bekannten Schwierigkeiten gebracht hat, halten die Abgeordneten des Industrieausschusses an den technologischen Lösungen von gestern fest.

 

Vorschläge, die die Notwendigkeit herausstellten, in Zukunft auf Effizienz, Einsparung und Erneuerbare zu setzen, wurden abgelehnt. Stattdessen sieht dieser rückwärtsgerichtete Bericht im alten Mix aus Kohle und Atom die europäische Energiezukunft. Kohle und Atom sind jedoch nicht die Antwort für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen. CO2 aus schmutzigen Kohlekraftwerken macht jedes Klimaziel unerreichbar. In hoch riskanten Atomkraftwerken  wird weiter Atommüll produziert, für den es weltweit  keine sichere Lagerstätte gibt. Auch die hohen Kosten und langen Planungszeiträume schließen Atomkraft als Lösung des Klimaproblems  und zur Sicherung einer  Energieversorgung der Zukunft aus.

 

Strategisch vernünftiger wäre es, unseren Umgang mit Energie endlich intelligenter zu gestalten, Erneuerbare Energien auszubauen und in die dafür notwendige Infrastruktur zu investieren. Leider will sich die Mehrheit der Abgeordneten des Industrieausschuss nicht von unserem schmutzigen und verschwenderischen Energiesystem verabschieden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser ewig-gestrige Ansatz in der Plenarabstimmung im Februar korrigiert wird."


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