Das Minenunglück in Soma in der Türkei kommentieren Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament und Hélène Flautre, grüne stellvertretende Vorsitzende des Gemischten Parlamentarischen EU-Türkei Ausschusses:
"Mit großer Trauer haben wir vom Tod der über 230 Minenarbeiter erfahren. Deren Familien sprechen wir unser tiefstes Mitgefühl aus. Unsere Gedanken sind bei denen, die sich noch in der Mine befinden. Alles muss für eine schnelle Rettung getan werden.
Über die Mine in Soma wurde noch vor kurzem im türkischen Parlament debattiert. Seit der Privatisierung der Mine gab es zahlreiche Warnungen vor Sicherheitsmängeln und fehlender Kontrolle. Nun müssen die Ursachen des Unglücks geprüft und Verantwortlichkeiten geklärt werden. Besonderes Augenmerk muss darauf gelegt werden, ob die Schwächung der Gewerkschaften und das Gewinnstreben des Unternehmens die Arbeitsbedingungen und die Sicherheitsmaßnahmen verschlechtert haben. Die Familien der Opfer müssen angemessen entschädigt werden.
Die in der Türkei immer wieder auftretenden Sicherheitsprobleme und Umweltmängel im türkischen Minen- und Energiesektor müssen dringend in Angriff genommen werden. Strikte Kontrollen und eine Anpassung an die europäischen Normen könnten ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Solche Tragödien sind vermeidbar."