EU-Emissionshandel
Der Umweltausschuss im Europäischen Parlament hat heute dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, das aktuelle Überangebot von Emissionszertifikaten im Emissionshandelssystem zu reduzieren. Die Grünen begrüßen dieses Abstimmungsergebnis. Doch weiter gehende Maßnahmen sind notwendig, um die bestehenden Probleme des Emissionshandels zu bekämpfen. Nach der Abstimmung betont Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:
"Ich begrüße, dass der Umweltausschuss sich dafür ausgesprochen hat, den Emissionshandel zu stabilisieren (1). Allerdings ist auch klar, dass diese Maßnahme, 900 Millionen Zertifikate zeitweise vom Markt zu nehmen, nicht ausreicht, um das Vorzeigeprojekt der EU-Klimapolitik zu retten.
Das Überangebot an Emissionsrechten wird in dieser Handelsperiode voraussichtlich auf 2 Milliarden ansteigen (2). Wir brauchen langfristige Lösungen, um diesen Überschuss zu beseitigen. Die einfache Verschiebung von Auktionen ist keine nachhaltige Lösung. Mindestens 1,4 Milliarden Zertifikate müssen nicht befristet sondern endgültig vom Markt genommen werden. Die EU muss auch endlich ihr längst überholtes Klimaziel auf 30% bis 2020 anheben.
Der Emissionshandel ist mit den aktuellen Schleuderpreisen für Zertifikate in einer schweren Krise. Nur wenn wir die strukturellen Mängel des Emissionshandels beseitigen, kann er tatsächlich Emissionen senken und einen Anreiz für Investitionen in grüne Technologien setzen."
Anmerkungen:
(1) Siehe den Vorschlag der Kommission zum Thema "Backloading" (oder Verschiebung der Auktion) 900 Millionen EU-Emissionsberechtigungen: http://ec.europa.eu/clima/news/articles/news_2012111203_en.htm
(2) Siehe Bericht von Sandbag http://www.sandbag.org.uk/blog/2012/jun/19/more-years-worth-2-bn-tonnes-emissions-allowances-/