Lebensmittelkennzeichnung
Das Europäische Parlament nahm heute eine Verordnung zur Lebensmittelkennzeichnung an. Die Grünen stimmten dem Vorschlag zu, da er einige wichtige Verbesserungen der Verbraucherinformationen bringt - wie die Herkunftskennzeichnung für Fleisch oder das Verbot verwirrender Praktiken, wie die Nicht-Kennzeichnung von Klebefleisch.
Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament erklärt dazu:
"Die heute beschlossene Neuregelung der Lebensmittelkennzeichnung verbessert die Verbraucherinformation, auch wenn aus grüner Sicht noch Forderungen offen bleiben. Die Informationen zum Nährstoffgehalt müssen deutlich auf der Verpackung angeführt werden. Zur besseren Vergleichbarkeit müssen sich alle Angaben auf die Standardmenge von 100 Gramm oder 100 Milliliter beziehen. Wir bedauern, dass nicht vorgeschrieben wird, diese Angaben konsumentenfreundlich auf der Packungsvorderseite zu platzieren. Die beste Lösung, die Ampelkennzeichnung, die es erlaubt hätte auf einen Blick Informationen etwa über Zucker- oder Fettgehalt zu erfassen, hatte leider bereits bei der ersten Lesung im Parlament keine Zustimmung gefunden.
Der Wunsch vieler Verbraucher zu wissen, wo das Fleisch, das sie essen, eigentlich herkommt, wurde erhört. Wir Grünen, unterstützt durch das Parlament, hatten uns allerdings zusätzlich dafür eingesetzt, dass bei Fleisch Angaben über den Ort der Geburt, Aufzucht, und Schlachtung gemacht werden müssen, wie dies heute schon für Rindfleisch der Fall ist. Diese Frage wird nun von der Kommission in einem Bericht geprüft.
Wir konnten durchsetzen, dass Nanoprodukte klar als solche gekennzeichnet werden. Auch Praktiken bei der Konsumenteninformation, die mehr verwirren als aufklären, sollen in Zukunft verboten werden. Klebefleisch und Analogkäse müssen als das gekennzeichnet werden, was sie sind. Auch wenn Wasser oder Proteine dem Fleisch oder dem Fisch zugesetzt werden, muss dies angegeben werden.
Doch auch die verbesserte Lebensmittelkennzeichnung kann ein bewusstes Verbraucherverhalten nicht ersetzen. Es wird weiterhin am Konsumenten liegen, die besseren Informationsmöglichkeiten für die Auswahl seiner Nahrungsmittel nach Umwelt- und Gesundheitskriterien zu nutzen und sich darüber hinaus über die Qualität seiner Nahrung zu informieren."