EU-Abgeordnete reagiert auf Kritik am "Erkundungsbesuch" in Gorleben
„Wenn es etwas zu korrigieren gibt, dann ist es die bisherige starrsinnige Haltung der CDU in Sachen Gorleben" entgegnet die Spitzenkandidatin und Europaabgeordnete von Bündnis 90/die Grünen, Rebecca Harms, auf die Forderung von CDU-Fraktionsgeschäftsführer Bernd Althusmann, sich von den jüngsten Protestaktionen auf dem Gelände des Erkundungsbergwerks in Gorleben zu distanzieren.
Die Abgeordnete verlangt von der CDU, endlich damit aufzuhören, sich und allen anderen die 'Gorleben-Lüge' aufzutischen, nach der es sich bei dem Bau in Gorleben lediglich um ein Erkundungsbergwerk handelt.
Die niedersächsische CDU spiele eine Schlüsselrolle in der Frage, ob es endlich ein längst überfälliges, an Sicherheit orientiertes und ergebnisoffenes Standort-Suchverfahren gebe. Es sei Zeit, die Fehler der 70er Jahre zu korrigieren. Herr Althusmann und die Niedersachsen-CDU sollen sich für ein ergebnisoffenes Verfahren einsetzen. "Wenn dies nicht geschieht, so wird in der Region weiter konsequent gegen Gorleben angegangen“, prognostiziert Harms.
Außerdem solle Fraktions-Geschäftsführer Althusmann seine CSU-Kollegen in Bayern einmal fragen, warum sie sich so vehement gegen zwei geplante Atommülllager-Standorte nahe der bayerischen Grenze wehren. "Hier wird mit zweierlei Maß gemessen", so Harms. "Gorleben soll ohne vorherige Festlegung von Sicherheitskriterien und vergleichender Standortsuche als Endlager manifestiert werden, während die bloße Ankündigung, grenznah zwei Endlager-Standorte zu untersuchen, auf vehemente Ablehnung stößt." Das rieche doch sehr nach St.-Florians-Prinzip.