Zum Ergebnis der UN-Weltklimakonferenz, die heute in Bali zu Ende ging, erklärt Rebecca Harms, stellvertretende Vorsitzende des Klima-Ausschusses des Europäischen Parlaments:
„Das Verhandlungsergebnis in Bali bleibt zwar weit hinter dem zurück, was für die Bekämpfung des Klimawandels notwendig ist, bietet aber dennoch eine Grundlage für die kommenden Verhandlungen. Diese werden hoffentlich zu einem internationalen Abkommen im Jahr 2009 führen, das den Temperaturanstieg auf ein akzeptables Maß beschränkt. Die Entwicklungsländer haben sich der Herausforderung gestellt und sich bereit erklärt ihren Treibhausgasausstoß zu verringern, selbst ohne feste Zusage der USA am Klimaabkommen teilzunehmen. Damit vereitelten sie erfolgreich die Bemühungen der US-Regierung, die Klimaverhandlungen in Bali scheitern zu lassen.
Wir haben nun eine „roadmap“, aber ihr Ziel ist ungewiss. Der UN-Weltklimarat hat unmissverständlich festgestellt, dass dringender Handlungsbedarf besteht und die Emissionen der Industrieländer bis zum Jahr 2020 um 25 bis 40 % verringert werden müssen. Nur so kann der Temperaturanstieg auf 2° Celsius über dem Niveau von 1990 begrenzt werden. Wir bedauern daher zutiefst, dass die ‚roadmap’ für die kommenden UN-Verhandlungen kein konkretes Reduktionsziel für die Emissionen der Industrieländer enthält, so wie es die UN-Experten gefordert hatten. Die Amerikaner konnten zwar diesmal das Ergebnis von Bali verwässern, aber wir hoffen, dass die neue US-Regierung (nach 2008) erkennen wird, dass jede Verzögerung die Kosten des Klimawandels in jedem Sinne erhöhen wird. Wir brauchen ein weltweites Abkommen, das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und sicher stellt, dass alle Länder ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die Mühen der Ebene beginnen heute. Neben den internationalen Klimaschutzverhandlungen werden die nächsten Monate auch entscheidend sein, um ehrgeizige EU-Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes auf den Weg zu bringen. Um andere Länder zu bewegen, auch ihrer Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel gerecht zu werden, muss die EU die eine Führungsrolle übernehmen und beispielgebende Klimaschutzmaßnahmen in Europa ergreifen.“
Anmerkungen:
Die grünen Europa-Abgeordneten Rebecca Harms (Deutschland) und Satu Hassi (Finnland) haben die Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament bei der UN-Klimakonferenz in Bali vertreten.