Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#dieselgate    20 | 04 | 2016

Weitere Autokonzerne in den Skandal verwickelt

Nicht nur VW hat bei den Emissionswerten von Dieselautos getrickst.

Dazu erklärt die Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion, Rebecca Harms:

"Die Abweichungen von den Emissionsvorgaben sind schockierend. Trotzdem kann diese Information kaum mehr überraschen. Es ist längst bekannt, dass die Überschreitung von Stickoxidgrenzwerten ein Problem der gesamten Dieselbranche ist. Es ist auch wenig glaubwürdig, wenn die Hersteller nun behaupten, die EU-Vorgaben korrekt zu befolgen. Unter normalen Bedingungen wird die Abgasreinigung fast immer runtergeregelt und es wird ein Vielfaches der erlaubten Stickoxidemissionen in die Luft geblasen.

In der gestrigen Sitzung des Untersuchungsausschusses wurde auch bekannt, dass die Überschreitungen schon vor Jahren von der gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und der Nichtregierungsorganisation ICCT (International Council for Clean Transport) aufgedeckt und auch Vertreter von nationalen Aufsichtsbehörden informiert wurden. Ähnliche Informationen haben in den USA zur Aufdeckung des Skandals geführt. In der EU dagegen gingen die Behörden diesem offensichtlichen Problem nicht weiter nach. Die nun inszenierte Überraschung ist lachhaft."

Am gestrigen Dienstag hat sich der Dieselgate-Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments zur ersten Anhörung getroffen. Eingeladen waren Vertreter des Joint Research Center der Europäischen Kommission sowie der Nichtregierungsorganisation ICCT, die die Messungen durchgeführt hat, die in den USA zum Eingeständnis von VW geführt haben, mit Schummelsoftware betrogen zu haben.

Ab sofort können Sie und könnt Ihr alle wichtigen Dokumente des Ausschusses, diesmal zum Beispiel die schriftlichen Antworten der beiden eingeladenen Organisationen, auf unserer Dieselgate-Seite finden:
http://dieselgate.greens-efa.eu/742-documents.html

Im Juni und im Juli werden ehemalige und derzeitige EU-Kommissare, zum Beispiel Antonia Tajani, vor den Ausschuss geladen. Die genauen Termine stehen allerdings noch nicht fest.  


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