Sacharow-Preis
In einer gemeinsamen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses und des Entwicklungsausschusses des Europäischen Parlaments wurde heute über die Shortlist von drei Kandidaten für den diesjährigen Sacharowpreis für geistige Freiheit abgestimmt.
Die Ko-Vorsitzenden der Grünen/EFA-Fraktion, Rebecca Harms und Daniel Cohn-Bendit, erklärten nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses:
"Wir freuen uns, dass die Kandidaten der Grünen/EFA-Fraktion, Ludmila Alexejewa, Oleg Orlow und Sergej Kowalew heute große Zustimmung erhielten. Der Grüne Europa-Abgeordnete Werner Schulz, selbst Menschenrechtsaktivist in der ehemaligen DDR, schlug ihre Nominierung im Namen der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL und stellvertretend für alle Menschenrechtsaktivisten in Russland vor.
Wir hoffen damit die Aufmerksamkeit auf die Leistungen dieser Menschen für die Verteidigung der Menschenrechte in Russland zu lenken und auch auf die unerträglich schwierigen und gefährlichen Umständen, unter denen sie arbeiten müssen. Morgen ist der dritte Jahrestag der Ermordung von Anna Politkovskaja - eine zeitgerechte Erinnerung an den furchtbaren Preis, den viele der Verteidiger der Meinungsfreiheit in Russland in den vergangenen Jahren bezahlen mussten."
1) Der Sacharow-Preis wurde nach dem sowjetischen Dissidenten Andrej Sacharow benannt und wird vom Europäischen Parlament seit 1988 jährlich verliehen:
Die heute für die Shortlist ausgewählten Kandidaten sind.
- Oleg Orlow, Sergej Kowalew und Ludmila Alexejewa (im Namen der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL und stellvertretend für alle Menschenrechtsaktivisten in Russland);
- Dr Izzeldin Abuelaish, ein palästinensischer Arzt aus Gaza;
- Dawit Isaak, ein eritreischer Journalist und Schriftsteller
Aus dem Kreis der drei Kandidaten werden die Fraktionsvorsitzenden im Europäischen Parlament am 22. Oktober den Preisträger wählen.