Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#fukushima    16 | 03 | 2015

Grüne/Efa Konferenz "From Fukushima to Hinkley: Dismantling the nuclear argument for a sustainable energy future"

Um auf die andauernden Folgen vier Jahre nach Fukushima aufmerksam zu machen und Schützenhilfe im Kampf gegen das teure und riskante britische Projekt zu leisten, veranstaltete die Grüne/EFA Fraktion zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung am 5. März 2015 die Konferenz "From Fukushima to Hinkley: Dismantling the nuclear argument for a sustainable energy future" in London.

Zu Wort kamen japanische Fachleute, die über die Folgen der Katastrophe berichteten und politische und juristische Gegner des geplanten Reaktor-Neubaus im englischen Südwesten.

Denn gegen den ersten AKW-Neubau in Europa seit der Fukushima-Katastrophe regt sich Widerstand: Österreich und Luxemburg reichen Klage vor dem EuGH ein, auch Greenpeace Energy willt rechtliche Schritte gegen die von der alten EU Kommission durchgewunkenen britischen Beihilfen in Milliardenhöhe einleiten. Sollte Labour im Mai die Parlamentswahlen gewinnen, steht der Neubau tatsächlich auf der Kippe.

Der Tenor der Konferenz im Londoner Europahaus: Das umstrittene neue Atomkraftwerk im britischen Hinkley ist teuer, bringt weniger Arbeitsplätze als erwartet und wird mit massivem politischen und wirtschaftlichen Druck vorangetrieben. Unterstützt von ihrer Fraktion im EU-Parlament prangerten die britischen Grünen den geplanten hochsubventionierten Reaktorbau Hinkley Point C denn auch als Verschwendung von Staatsgeld und gefährlichen Präzedenzfall für die EU an.

„Hinkley Point C“, wie das Projekt offiziell heißt, ist der dritte Reaktor an diesem Standort in Somerset im Südwesten Englands. Großbritannien hat dem Betreiber EDF einen Preis von 92,50 Pfund pro Kilowattstunde für 35 Jahre garantiert, etwa das Doppelte des normalen Durchschnittspreises und will die Schulden des Projekts mit 10 Milliarden Pfund garantieren.

Fokus Finanzen

Im Herbst 2014 veröffentlichte die Europäische Kommission die Ecofys-Studie zu Subventionen von verschiedenen Energie-Formen. Das Anliegen, in diesem komplexen Wirtschaftsbereich Wettbewerbsverzerrungen nachzugehen und zu versuchen, alle Zahlen auf den Tisch zu legen, finden die Grünen gut und dringend notwendig. Doch der Bericht gibt kein objektives Bild ab. Gerade im Bereich der Atomenergie wurde versäumt, ein umfassendes Bild der Kosten und (oftmals versteckter) Subventionen darzustellen.

Aus diesem Grund hatten Rebecca Harms und Claude Turmes das Ecologic Institut beauftragt, eine Analyse der Ecofys Studie vorzunehmen und herauszuarbeiten, inwiefern die Ecofys-Studie historische, externe und zukünftige Kosten (z.B. für Stilllegung, Rückbau, Entsorgung und Haftung) sowie versteckte Beihilfen berücksichtigt und wo noch weiterer Daten- und Forschungsbedarf besteht.

Die Studie wurde auf der Lononer Konferenz vorgestellt und steht zum Download bereit:

> Commentary - Subsidies & costs of EU energy focusing on the nuclear sector. Initial assessment of the study "Subsidies and costs of EU energy" by Ecofys & partners for DG Energy (Final Report of November 2014)

R. Andreas Kraemer with contributions from Lucas Porsch & Nils Meyer-Ohlendorf from the Ecologic Institute, Berlin (27 February 2015).

> Ecofys-Studie "Subsidies and costs of EU energy Final report"

Powerpoint-Präsentationen der Konferenz:

> "Fukushima four years later", Jan Vande Putte, Greenpeace

> "Japan’s Energy Transition at the crossroad: 4 years after 3.11 Fukushima Nuclear Disaster", Tetsunari IIDA, Institute for Sustainable Energy Policies

> "FROM FUKUSHIMA TO HINKLEY", presentation by Rudi Anschober – focusing on the Austrian legal case against Hinkley and the real cost of nuclear power

> The Alternative for South West, Presentation by Andrew Clarke – focusing on the huge potential for renewable energy in the South West

> "The Legal Case Against Hinkley", Presentation by Paul Dorfman – focuses on the damaging implications of the funding deal for Hinkley and the legal challenge by Austria

> "Nuclear is uneconomic and undermines investment in renewables", presentation by Steve Thomas


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