Eine partei- und länderübergreifende Gruppe von Europaabgeordneten fordert Kommission und Rat dazu auf, bei der Förderung erneuerbarer Energien und bei der Entwicklung der dazu notwendigen Infrastrukturen tätig zu werden. Dazu haben sie in einem Brief an den neuen Präsidenten des Europäischen Rats, den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, und an den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, ihre Forderungen vorgebracht.
Zu ihrer gemeinsamen Initiative erklären die deutsche Grüne Europaabgeordnete Rebecca Harms, und die finnische EVP-Abgeordnete Sirpa Pietikäinen:
"In Europa bestehen hervorragende Voraussetzungen für Erneuerbare Energien von Solarenergie über Wind-, Wellen- und Wasserkraft bis zu Geothermie. Wir sind vom großen Potential eines 'super-grid', das es allen Regionen ermöglicht, Erneuerbare Energien zu erzeugen und in ein europaweites Netz einzuspeisen, überzeugt. Zudem bestehen in Gebirgsregionen sehr gute Bedingungen für Energie-Speichereinrichtungen. Darum fordern wir Rat und Kommission auf, die Perspektiven eines solchen 'super-grid' zu untersuchen und mögliche Standorte für Solargroßkraftwerke in Südeuropa zu finden.
Kommission und Rat müssen zeigen, dass sie es ernst meinen mit ihrem Kampf gegen den Klimawandel. Angesichts steigender Öl- und Gaspreise und der nach wie vor ungelösten Sicherheitsrisiken bei der Atomkraft ist es höchste Zeit, sich auf die praktikablen alternativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser zu konzentrieren und den entscheidenden Schritt zu Erneuerbaren Energien zu gehen."
Die Grüne deutsche Europaabgeordnete Rebecca Harms betont:
"Der französische Vorschlag zum 'Plan Solaire' und die Diskussion über die 'Union für das Mittelmeer' müssen miteinander verknüpft werden. Wir wollen, dass Sarkozy die großen Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien anerkennt. Atomkraft kann und darf niemals die Lösung unserer zukünftigen Energieversorgung sein. Als Ratspräsident muss Sarkozy jetzt Führungsstärke und seine Neutralität beweisen; er darf die Interessen der französischen Atomindustrie nicht über die unlösbaren Sicherheitsgefahren der Atomkraft und das Proliferationsrisiko stellen."
Die finnische Europa-Abgeordnete Sirpa Pieitkäinen (EVP) erklärte:
"Die Mittelmeeranrainer in Europa und Nordafrika haben jetzt die große Chance, zum gemeinsamen Wohle nachhaltige Entwicklung und umweltfreundlichen Energien zu verknüpfen. Die EU hat in den nächsten 5-10 Jahren noch die Chance, um auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren und den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung und -Wirtschaft zu schaffen. Davon werden auch die europäischen Unternehmen profitieren. Jetzt müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden; noch während der französischen Ratspräsidentschaft müssen die ersten Schritte für eine zukünftige grüne Energiestrategie getroffen werden."