PRESSEMITTEILUNG - Hannover, 27. Juni 2008
CDU geht unverantwortlich mit Gefahren der Atomkraft um.
Ein Tag vor dem Jahrestag des verheerenden Brandes auf dem Gelände des
Kernkraftwerkes Krümmel, der zu einer Schnellabschaltung führte, ist
Rebecca Harms, stellvertretende Vorsitzende der Europäischen GRÜNEN,
zusammen mit dem GRÜNEN Landtagsabgeordneten Detlef Matthiessen aus
Schleswig-Holstein, heute (Freitag, 27.06.) zu Gesprächen mit den
Betreibern im Kernkraftwerk Krümmel. Wegen des Unfalls und neu
entdeckter Mängel ist das Kraftwerk bis heute nicht wieder am Netz.
„Der Transformatorbrand im AKW Krümmel hat uns vor einem Jahr wieder mal
daran erinnert, dass der Betrieb von Atomkraftwerken mit größten Risiken
verbunden ist. Auch wenn wir in den letzten Jahren bei schweren
Störfällen in Krümmel oder Brunsbüttel und in den schwedischen AKWs
Forsmark oder Ringhals immer mit dem Schrecken davon gekommen sind: Eine
Kernschmelze, der größte anzunehmende Unfall (GAU), kann sich jederzeit
und in jedem Atomkraftwerk ereignen. Die Risiken der Atomkraft - der
GAU, der Müll, die Bombe - verlieren auch angesichts der Erderwärmung
nichts von ihrem Schrecken. Angesichts dieser atomaren Megarisiken
Atomstrom als Ökostrom zu bezeichnen, wie es CDU-Generalsekretär Pofalla
macht, ist zynisch. Mehr Sicherheit und Klimaschutz gehen nur mit dem
Ausstieg aus der Atomenergie und dem Umbau der Energieerzeugung mit den
Schwerpunkten Effizienz, Einsparung und Erneuerbare Energien", sagte
Rebecca Harms.
Den Versuch der AKW-Betreiber, Reststrommengen von Krümmel auf den
besonders altersschwachen Reaktor in Brunsbüttel zu übertragen, lehnen
die GRÜNEN entschieden ab. „Dies ist ein unverantwortlicher Versuch,
sich aus dem im Atomkonsens beschlossenen Ende der Atomkraft
rauszuschleichen“, sagte Detlef Matthiessen. „Für uns gibt es kein
entweder Krümmel oder Brunsbüttel, sondern nur ein weder Brunsbüttel,
noch Krümmel. Es ist gut, dass für beide AKWs nach dem von uns
durchgesetzten Atomkonsens ein Ende in Sicht ist“, so Matthiessen. „Der
schwere Störfall im letzten Jahr, das unsägliche Gemenge aus technischen
Fehlern und dilettantischer Betriebsführung haben eines deutlich
gemacht: Deutsche Atomkraft ist nicht sicherer als anderswo in der Welt.
Nur ein abgeschaltetes Atomkraftwerk ist ein gutes Atomkraftwerk“, sagte
Matthiesen.
Pressegespräch:
Wie weiter mit dem Kernkraftwerk Krümmel?
Freitag, 27. Juni, 18:00 Uhr,
Hotel Bergström (Raum Daimler), Bei der Lüner Mühle, 21335 Lüneburg
Im Anschluss an den Besuch im Kernkraftwerk Krümmel berichtet Rebecca Harms
zusammen mit Wolfgang Neumann und Andreas Meihsies,
Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Lüneburger Rat, über die Ergebnisse
des Gespräches. Ein Jahr nach dem Brand von Krümmel wird es auch darum
gehen, welche Konsequenzen aus den Vorkommnissen in Krümmel zu ziehen sind.