Trump hat heute abend den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt. Rebecca Harms kommentiert:
"Die kurzsichtige Entscheidung von Donald Trump wird die USA ins Abseits führen, aber nicht das Abkommen von Paris ins Wanken bringen. Andere entscheidende Akteure haben bereits signalisiert, dass sie beabsichtigen, die Ziele des Klimaabkommens weiter zu verfolgen. Auch China hat klar gemacht, dass es keinen Rückfall geben wird in die Zeiten, in denen sich die beiden größten Emittenten von Treibhausgasen, USA und China, gegenseitig und damit auch den internationalen Prozess blockierten. Eine enge Zusammenarbeit der EU mit China ist jetzt wichtiger denn je. Europa muss wieder mehr Verantwortung im internationalen Prozess für Klimaschutz übernehmen.
Trump vertritt mit seiner Klimaskepsis nicht alle US-Amerikaner. Auch in den USA wird es weiter Verbündete für ehrgeizigen Klimaschutz geben. In vielen Staaten gibt es unabhängig von Washington Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren oder zur Minderung von Treibhausgasen, weil man Klimaschutz dort längst auch als Wirtschafts- und Jobmotor begriffen hat. Die EU muss den Kontakt halten.
Die EU muss auch wieder bereit sein, mit gutem Beispiel zu führen und europäische Klima- und Energieziele an unsere Verpflichtungen aus dem Paris-Abkommen anzupassen. Wir laufen Gefahr, hinter unseren Möglichkeiten zurückzubleiben und die Chancen für Innovation und Beschäftigung im Bereich grüner Technologien nicht auszuschöpfen. Die EU als Klimaunion - das ist unser positives Zukunftsprojekt."