Auf Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung besuchte Rebecca Harms am 23. und 24. April die Türkei. In Iskenderun, im Südosten des Landes, trafen sich Vertreter verschiedener Organisationen um über Energiepolitik im Mittelmeerraum zu sprechen. Anlass ist die aktuelle Diskussion im türkischen Parlament, auch in der Türkei Atomkraftwerke zu bauen. Iskenderun bot sich als Veranstaltungsort an: Schon früher hatte man darüber nachgedacht, in dieser Region ein Atomkraftwerk zu bauen, die Anti-AKW-Bewegung ist dort stark.
Rebecca Harms referierte über die Auseinandersetzungen um die Atomenergie in Deutschland und Europa. Innerhalb der Union sind die Haltungen der einzelnen Mitgliedsstaaten unterschiedlich. In Deutschland gibt es im Wesentlichen zwei Gründe, warum sich eine Mehrheit gegen die Fortsetzung der Nutzung dieser Energieform ausspricht: Das Risiko eines großen katastrophalen Unfalls wie in Tschernobyl droht an jedem Standort. Selbst 19 Jahre danach sind weite Teile Europas noch immer radioaktiv hoch belastet. Auch die Frage, wie der Atommüll für Hunderttausende von Jahren sicher gelagert werden soll, ist eine bis heute ungelöste Frage.
Ziel der Veranstaltung war es, die verschiedenen Umwelt-NGO’s der Türkei miteinander zu vernetzen, um den Einstieg in die Atomkraft landesweit wirksam bekämpfen zu können.
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