Auslaufmodell Atomkraft: Bulgarien, Eon und RWE geben Atomprojekte auf
Nachdem gestern die bulgarische Regierung ihre Pläne für den Bau des umstrittenen Atomkraftwerks Belene hat fallen zu lassen, verkündeten EoN und RWE heute, dass sie ihre Pläne zum Bau von Atomkraftwerken in Großbritannien aufgeben. Diese Entscheidungen kommentiert Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:
„Etwas mehr als ein Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat die bulgarische Regierung das Atomneubauprojekt in der bulgarischen Erdbebenregion von Belene für gestorben erklärt. Das ist ein großer Erfolg für die Anti-Atom-Bewegung, die seit 25 Jahren gegen dieses Projekt gekämpft hat.
Hinter der Entscheidung steckt wohl nicht nur die plötzliche Erkenntnis, dass das Risiko eines Reaktorunfalls in einem Erdbebengebiet nicht tragbar ist. Bulgarien ist es Jahre lang auch nicht gelungen, für Belene - außer in Russland - internationale Investoren zu finden. Das zeigt, dass Atomkraft nicht nur gefährlich, sondern auch wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Eine ähnlich plötzliche Erkenntnis scheint auch Eon und RWE ereilt zu haben. Nach jahrelanger Ankündigung, die atomare Renaissance in Großbritannien voranzutreiben, zieht sich die deutsche Atomindustrie jetzt aus den AKW-Neubauprojekten auf der Insel zurück.
Wenn sowohl Sicherheitsinteressen als auch wirtschaftliche Vernunft den Ausstieg aus der Hochrisikotechnologie nahelegen, ist es allerhöchste Zeit den europaweiten Ausstieg voranzutreiben und konsequent auf zukunftsfähige Technologie zu setzen.“