Am 31. August werden in Deutschland in vielen Regionen Menschen beim bundesweiten Anti-Fracking-Tag auf die Straße gehen, um gegen die Schiefergasförderung zu demonstrieren. Rebecca Harms, Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, begrüßt den Protesttag und fordert eine Pflicht für Umweltverträglichkeitsprüfungen für alle Schiefergasprojekte:
"Der Anti-Fracking-Tag zeigt, dass die Menschen in Deutschland die unkritische Begeisterung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger für die Schiefergasförderung nicht teilen. Der Grund dafür ist nicht etwa irrationale Angst, wie Günther Oettinger behauptet, sondern begründete Sorge.
Es ist erwiesen, dass Chemikalien, die bei der Schiefergasförderung eingesetzt werden, schädlich sind und dass Schadstoffe aus dem Gestein gewaschen werden, die dann an die Oberfläche gelangen. Auch kann Schiefergas kaum als klimafreundliche Alternative zu Kohle gelten, denn bei der Förderung tritt der Klimakiller Methan aus.
Gleichzeitig ist der wirtschaftliche Nutzen fragwürdig. Der von Kommissar Oettinger beschworene Segen niedriger Gaspreise wird durch die Schiefergasförderung in Europa nicht zu erreichen sein. Die Vorkommen in der Europäischen Union werden überschätzt. Die dichte Besiedlung und die schärferen Umweltauflagen werden außerdem zu deutlich höheren Förderkosten führen als etwa in den USA.
Deshalb haben sich die Grünen mehrfach für ein europaweites Verbot der Schiefergasförderung eingesetzt. Bisher gibt es solche Verbote allerdings nur in einigen Ländern. Deshalb ist es wichtig, dass zumindest die europäische Umweltgesetzgebung auch in diesem Bereich angewendet wird. Umweltverträglichkeitsprüfungen müssen für jedes Schiefergasprojekt durchgeführt werden. Dafür hat sich vor dem Sommer auch der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments mit deutlicher Mehrheit ausgesprochen. Nun muss das Plenum diesem Votum bei der nächsten Sitzung im September folgen."
Am 20. September nimmt Rebecca Harms gemeinsam mit Manuel Sarrazin in Hamburg an einer Veranstaltung gegen Fracking-Projekte in der Lüneburger Heide teil (19:30 Uhr, Haus am See).
