Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#putin    02 | 12 | 2017
Blog

Anmerkungen zu Putins Fussball-WM, zu seiner Politik und zur FIFA

Meine Kritik an Wladimir Putin ist nicht neu. Hier anlässlich der FIFA Auslosung meine kurzen Anmerkungen zu Putins Fussballweltmeisterschaft, zu seiner Politik und zur FIFA:

„Ich fand schon 2014 richtig, nicht zu den Olympischen Spielen nach Sotschi zu fahren. Joachim Gauck war vorbildlich. Sein Beispiel sollte für die Fußballweltmeisterschaft nächstes Jahr gelten. Politiker und Besucher sollten der WM 2018 fernbleiben. Russland ist aus vielen Gründen das falsche Land für ein solches Event, das für Fairness und Brückenbauen steht. Diese WM wird keinen Beitrag dazu leisten. Aber alle Appelle der letzten Jahre, die Vergabe zu widerrufen und die WM in einem anderen Land auszutragen, sind an der FIFA abgeprallt. 

Es ist falsch, Wladimir Putin und seine Politik durch eine Teilnahme an den Spielen zu unterstützen. Er sonnt sich auf der Bühne eines angeblich neutralen Sports in der Anwesenheit der internationalen Gäste, während er seine anti-demokratische Politik fortsetzt, die kein Demokrat gutheißen kann. Meine Kritik an Putin hat sich in den vergangenen Jahren noch verschärft. Er rüstet sein Land hoch statt es wirtschaftlich und sozial zu entwickeln. Er führt Krieg gegen ein Nachbarland und hat es teilweise besetzt. Er hat nicht nur in der Ukraine schwere Menschenrechtsverletzungen zu verantworten, sondern auch in Russland. Die Ermordung von Boris Nemzow zeigt die Lage der Opposition in Russland. Immer mehr Menschenrechtler oder auch Umweltaktivisten sind ins Exil gegangen. Die Nachrichten über die Massenverfolgungverfolgung und Tötung homosexueller Männer in Tschetschenien sind noch frisch. Nicht zu vergessen, dass Russland  an schweren Kriegsverbrechen in Syrien beteiligt ist.   Das Verhalten der Fifa macht mich immer wieder wütend. Die Vorwürfe  zu  Korruption und der Verdacht auf Doping, der auch über den russischen Fussballern höngt,  prallen am Weltverband ab. Schlimm ist, dass am Ende immer der Gewissensdruck auf die Sportler geht . Die WM hätte gar nicht erst an Russland vergeben werden dürfen. Bei der Fifa ist Hopfen und Malz verloren.“
 
Foto: Pixabay

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