Während meiner Reise durch Japan im Januar habe ich viele bewegende Geschichten gehört und gesehen, wie die Menschen mit den schweren Folgen der Katastrophe von Fukushima leben. Um authentische Informationen zur Lage in den stark belasteten Regionen, über den Zustand der Atomkraftwerksruine und einen Einblick in die neue japanische Auseinandersetzung um die Atomkraft nach Europa zu bringen, veranstaltet die Grüne/EFA-Fraktion zum ersten Jahrestag des Unglücks diese Konferenz im Europäischen Parlament. Ziel der Konferenz ist auch, eine engere Zusammenarbeit der Atomkraftgegner in Europa und Asien zu fördern.
Es ist uns eine besondere Ehre, dass wir den ehemaligen Gouverneur der Präfektur Fukushima, Eisaku Sato, als Hauptredner unserer Konferenz gewinnen konnten. Er wird über den Ursprung der Katastrophe und die Verantwortlichkeit für den GAU sprechen.
Neben bekannten europäischen Experten konnten wir viele der japanischen Experten, die ich auf meiner Reise kennen gelernt habe, für die Konferenz gewinnen. Sie werden authentische Informationen über die aktuelle Lage in Japan liefern. So wird beispielsweise Kenichi Hasegawa, das Oberhaupt des Maeda Distrikts in der Präfektur Fukushima, von seinem Dorf erzählen, das durch die Katastrophe alles verloren hat. Aileen Mioko Smith und Akira Kawasaki (Aktivisten der NGOs Green Action und Peace Boat) werden von der größer werdenden Anti-Atombewegung und der Atompropaganda in Japan berichten.
> Programm der Konferenz (EN) (DE)
Hintergrund
Auf Einladung der japanischen Nichtregierungsorganisationen Green Action, e-shift und Peaceboat reiste Rebecca Harms vom 08.-15. Januar nach Japan. Begleitet wurde sie von Gueorgui Kastchiev, dem ehemaligen Leiter der bulgarischen Atomaufsicht. Thema der Reise war die Kritik an Europas AKW-Stresstests und die Lehren, die daraus auch für die aktuelle japanische Debatte gezogen werden können.
In Japan steht die Entscheidung bevor, welche Reaktoren nach der Fukushima-Katastrophe wieder ans Netz gehen können (derzeit sind nur 6 der 54 japanischen Reaktoren in Betrieb). Offiziellen Angaben zufolge sollen sich die japanischen Stresstests an den Kritierien der Europäischen Stresstests orientieren. Wie die Studie "The European “Stress test” for Nuclear Power Plants"(jetzt auch in japanischer Sprache erhältlich), die die Grüne/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament in Auftrag gegeben hatte, gezeigt hat, sind diese Kriterien jedoch nicht ausreichend.
Rebecca Harms und Gueorgui Kastchiev sind nach Tokyo, Osaka und auf die Insel Shikoku gereist, um die Studie zu den EU-Stresstests vorzustellen, über atomare Sicherheit zu diskutieren und über die politischen Folgen, die die japanische Atomkatastrophe für die Atompolitik in der Europäischen Union hatte, zu berichten. Thema war natürlich auch, wie eine nachhaltige Energiezukunft für Europa und Japan ohne Atomenergie gestaltet werden kann.
Zum Abschluss der Reise nahm Rebecca Harms an der Konferenz "Global Conference for a Nuclear Free World" in Yokohama teil und besuchte die Präfektur Fukushima.
Das vollständige Programm der Reise finden Sie hier: Programm der Japanreise.
Rebecca Harms' Reiseberichte finden Sie in ihrem Blog.
Studien zum Thema: The European 'Stress test' for Nuclear Power Plants - Studie von Wolfgang Renneberg, im Auftrag der Grünen/EFA im Europäischen Parlament erstellt
Residual Risk - Restrisiko: Ereignisse in Atomkraftwerken seit dem Tschernobyl-Unfall 1986
The Other Report on Chernobyl (TORCH) – Der andere Bericht über Tschernobyl Broschüre "endspiel um die atomkraft – ohne verlängerung" |
Interviews und Reden zum Thema: Interview "Die Frage der Atomsicherheit" mit EuroparlTV(Video) Rebecca Harms im RBB-Inforadio zu AKW-Stresstests in Japan Rede zur Eröffnung der Ausstellung "Die Straße der Enthusiasten" in Gartow am 23.07.2011 Rebecca Harms im Domradio-Interview am 27.06.2011 Wir haben in Deutschland einen GAU", Interview mit The European vom 12.4.2011 Wir dürfen nicht wieder scheitern!, Neues Deutschland vom 26.3.2011 Stresstests für AKW in Europa, WDR Morgenecho vom 21.3.2011 Eine unvorstellbare Katastrophe, Video von wendland-net vom 13.3.2011 |
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