"Mal' mir Europa" - unter diesem Motto haben wir den Neustart von Daniel Cohn-Bendit gefeiert! Neustart, weil in diesem Jahr eine intensive Zeit zu Ende geht - die Zeit, in der Dany Cohn-Bendit als Europa-Abgeordneter den europäischen Traum in seinen Reden, Artikeln, Büchern, innerhalb und außerhalb der europäischen Institutionen zum Leben erweckt hat.
Für uns Grüne im Europäischen Parlament bedeutet sein Abschied das Ende einer Epoche, aber nicht das Ende des europäischen Traumes. Wir stehen vor großen Herausforderungen. Die vergangenen Jahre waren von vielen negativen Entwicklungen geprägt: die Eurokrise, die damit verbundene Rückkehr von Nationalismus und der Kooperation zwischen Nationalstaaten ohne demokratische europäische Kontrolle, das verlorene Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern in das europäische Projekt, Demokratiedefizit in der EU. Das europäische Projekt von Friede und Freiheit, von der Versöhnung der Völker, lässt die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr träumen. Die Euroskeptiker gewinnen an Einfluss. Brüssel sei zu weit weg von den Bürgern, hört man da. Alles Technokraten!
Das heißt für die Entscheider in Brüssel: Wir müssen der Europäischen Union einen neuen Sinn geben, das europäische Projekt neu definieren in Einklang mit den Erwartungen und Hoffnungen der Bürgerinnen und Bürger.