Tag 21 – Freitag, 5. Juni:
Wahlkampfabschluss in Hannover. In der Innenstadt am Kröpke, mitten im Einkaufsbummel der Hannoveraner, wird Hannover beGRÜNt. Auch Jan-Philipp Albrecht ist dabei, der zweite Niedersachse unter den Grünen EuropakandidatInnen. Gemeinsam mit Rebecca werden Blumen eingetopft und verteilt, unter Sonnenschirmen und auf Liegestühlen kann man es sich in der Grünen Oase gemütlich machen, und für die Kleinen gibt’s Luftballons – und „nebenbei“ werden alle Fragen zu Europa, Niedersachsen und der Wahl direkt von den beiden niedersächsischen Kandidaten beantwortet. Sogar das Wetter spielt mal wieder mit - zufriedene Gesichter in Hannover!
Tag 22 – Donnerstag, 4. Juni:
Berlin. Mal wieder. Diesmal gibt's ein großes Grünes Fest in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg.
Die letzten {img |size=012 |align=right}72-Stunden des Wahlkampfs werden eingeläutet. Ab jetzt bis zur Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18.00 beantworten rund um die Uhr fleißige Helferinnen und Helfer alle Fragen rund um Europa, Grüne, und die Wahl – direkt und im Livestream auf
Fragen stellen, reinschaun, reinhören - es lohnt sich!
Rebecca, Renate und Reinhard motivieren noch mal, in den letzten 3 Tagen alles zu geben – und Rainer von Vielen und P.R. Kantate sorgen für gute Musik, so dass auch die kleineren Regenschauer zwischendrin die Stimmung nicht beeinträchtigen können.
Tag 21 – Mittwoch, 3. Juni:
Diesmal steht der Südosten Sachsens an.
Die NPD und eine weitere, eher unbekannte rechte Partei, die DSU, versuchen hier in der Region massiv mit anti-polnischen Parolen im Europawahlkampf Stimmung zu machen. Doch die Menschen vor Ort wehren sich glücklicherweise dagegen, reichen Klagen ein, und die Sächsische Zeitung ruft zur Aktion „Gesicht zeigen“ auf, bei der hunderte mutige Menschen mit ihrem Bild in der Zeitung erscheinen, um Populismus und Fremdenfeindlichkeit Einhalt zu gebieten. Ein bewundernswertes Zeichen von Zivilcourage - und ein gutes Zeichen, dass es einen breiten, öffentlichen Widerstand gegen den schleichenden Einflussgewinn von Rechts geben kann!
Rebeccas Stationen in Sachsen: die Europa-Bibliothek in Görlitz, wo sie mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über alle Themen und Fragen zu EU, Parlament und Politik diskutiert; und abends in Zittau eine Debatte zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz – die durch die zahlreich erschienenen Atomtechnik-Studenten dann inhaltlich aber schnell zu einem ganz anderen Thema wird. Darum hier einige kleinerer ergänzende Lektüre-Vorschläge abseits des Uni-Kanons:
Endlagerung – und ewig strahlt der Atommüll
Tag 20 – Dienstag, 2. Juni:
Heute sind wir in der nordöstlichsten Ecke Deutschlands, in Mecklenburg-Vorpommern. Sonntag wird hier auch kommunal gewählt, und so begleitet uns die Grüne Kandidatin Christa Labouvie.
Erste Station: Anklam. Eine Ölmühle steht dort am Hafen, nahe des Stadtzentrums, und sorgt mit ihrem Geruch bei den Anklamern für Aufregung. {img |size=010 |align=right}Über 20 Betroffene haben sich am frühen Morgen auf den Weg in die Kanu-Station gemacht, um Rebecca zu berichten: von Nächten, in denen der Geruch so stark ist, dass sie nicht schlafen können; von Ölfilmen auf Autos und Häusern; von Menschen die wegziehen und vom Wertverlust ihrer Häuser. Informationen über die erlaubten Geruchs- und Schadstoffemissionen haben die Anklamer nicht. Rebecca verspricht, zu helfen.
Danach fahren wir weiter nach Lubmin. Der Ostsee-Strand ist malerisch – für Tourismus wie geschaffen. Aber hier soll ganz in der Nähe ein Steinkohlekraftwerk gebaut werden. Sicherlich nicht Tourismus fördernd. Der Betreiber DONG hatte in seiner Heimat Dänemark keine Genehmigung für den Bau bekommen und will jetzt sein Kraftwerk eben auf der anderen Seite der Ostsee aufstellen – und scheint in seinen Kalkulationen sogar davon auszugehen, keine Emissionszertifikate ersteigern zu müssen. Wie das sein kann ist allen unklar. Aber wenn DONG dahinter käme, dass CO2-Emission in dem zu erwartenden Umfang das Kraftwerk finanziell deutlich uninteressanter machen, wäre schon einiges gewonnen im Kampf gegen den Neubau.
Standort für das Kohlekraftwerk soll übrigens neben dem ehemaligen AKW Lubmin sein. Das wurde direkt nach der Wende stillgelegt und diente dann noch eine Zeit lang als Anschauungs- und Schulungsreaktor für alte Sowjet-Technik. Heute stehen nur noch die riesigen Hallen – eigentlich ein schönes Bild dafür, dass Steinzeittechnologie in Lubmin keine Zukunft hat…
Wir hätten gerne auch etwas am Ostseestrand entspannt, aber unser Nord-Ost-Tag ist schon vorbei. Wir müssen noch durch die halbe Republik; Amelie fährt uns sicher bis nach Dresden…
Tag 19 – Montag, 1. Juni:
Die letzte Woche beginnt!
Wir fahren nach Schleswig-Holstein. Erste Station: der Demeter-Bauernhof Erdmann. Schönste Dorfidylle{img |size=009 |align=right} und Sonnenschein. Wir treffen Konstantin von Notz, den Spitzenkandidaten der Schleswig-Holsteiner Grünen für die Bundestagswahl, schauen uns gemeinsam die Erdmannsche Käserei an, und sind begeistert von Butterkäse und „Kammer Bär“ (nein, nicht die EU ist Schuld: die französischen Käseproduzenten haben sich den Begriff Camembert schützen lassen…). Und die Erdmanns bestätigen: billigerer Agrar-Diesel hilft ihnen und anderen Milchbauern nicht weiter. Um die Milchbauern zu unterstützen ist die Milchquote bisher alternativlos. Und: auch wenn es sicher kein einfacher Weg war, macht es sich für sie bezahlt, dass sie auf Bio und Demeter gesetzt haben. Qualität setzt sich durch!
Danach geht es mit Fahrrad und grüner Flagge nach Geesthacht zum AKW Krümmel – das immer noch still steht. Vattenfall will in wenigen Wochen wieder anfahren lassen. Dabei ist nach wie vor ungeklärt, wieso es in der engsten Umgebung um Krümmel deutschlandweit eine der größten Häufungen von Kinderleukämie-Fällen gibt. Inzwischen sind 19 Fälle bekannt. Rebecca: „Krümmel muss vom Netz!“
Schwarz-gelb bedeutet längere Laufzeiten!
Zur großen Anti-Atom-Demo am 5.9. in Berlin kommen!
{img |size=011 |align=right}Tag 18 – Sonntag, 31. Mai:
Abends in Berlin. BAG Europa und Bundespartei haben ins Kiki Blofeld geladen: „Europa rockt!“. Der alte Bootsschuppen direkt an der Spree in Kreuzberg ist trotz teilweise heftiger Regenschauer gut besucht. Die Stargäste Rebecca und Jürgen kommen mit dem Solar-Boot und bringen einen riesigen WUMS-Kuchen mit. Rebecca schneidet den Kuchen an, die Gäste greifen zu - und bereiten dem WUMS ein schnelles Ende. Währenddessen macht Jürgen den DJ und kriegt trotz „Schrei nach Liebe“ und ähnlichem die Tanzfläche nicht leer...
Tag 17 – Samstag, 30. Mai:
Ein Tag in der Heimat, mit Rebeccas Heimats- und Nachbar-KVen; zuerst in Lüchow auf dem Markt, dann in Uelzen in der Innenstadt vorbeigeschaut auf dem Wahlkampfstand.
Tag 16 – Freitag, 29. Mai
Gorleben – eine spontane Erkundung des Erkundungsbergwerks
5 vor 12 – am 29. Mai 2009. Der Aufruf kam spontan, aber das Wendland und die Anti-AKW-Bewegung waren zur Stelle –{img |size=007 |align=right} mit 500 Demonstranten und gut 30 Traktoren! Damit hatte die Handvoll Polizisten vor Ort ganz offensichtlich nicht gerechnet, und musste hilflos den Weg frei geben. Erst war ein kleines Loch im ersten Zaun, dann fiel der zweite, und schließlich öffnete sich auch das Tor im dritten Zaun – und die Massen strömten munter zum Schacht 1.
Es war fast unheimlich, wie leicht das ging; die Polizei schien einigermaßen überfordert. Und so spazierten bei schönstem Mai-Wetter jung und alt gemeinsam über die Anlage, immer begleitet von den Traktoren. Sogar ein Radlader war dabei - und hätte wohl recht einfach das Motto des Tages in die Tat umsetzen können: "Gorleben abreissen!"{img |size=008 |align=right}
Weiterlesen:
Ein Erkundungsbesuch der besonderen Art, PM vom 29.5.2009
Mehr Fotos:
Artikel:
Gorleben: Der Dreck muss weg, Wendland-Net vom 29.5.2009
Heute schon ein Atomendlager?, Neue Presse vom 29.5.2009
In Gorleben droht neue Protestwelle, NWZ-Online vom 29.5.2009
Abends in Lüneburg. Mit Andreas Meissies im Biergarten. Wir verteilen unsere Kürbiskerne „Grüne Kernenergie“ und Flyer, die Gäste trinken Bier und hören Rebecca und Andreas dabei zu, zu WUMS, Green New Deal, Landwirtschaft, Lissabon, Türkei…
Tag 15 – Donnerstag, 28. Mai:
Die Tour geht durch den Nordwesten. Wir beginnen in Vechta, fahren dann weiter nach Oldenburg. Nach NWZ und oeins besuchen wir die Projekt-GmbH, die Windkraftwerksbetreiber berät – und werden mal wieder überrascht: wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt wird Rebecca gebeten, doch bitte endlich für mehr Normen und Regelungen auf EU-Ebene zu sorgen. Damit nicht weiter jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und den Betreibern die Arbeit verkompliziert, wünschen sie sich einheitlichere Standards und Dokumentationspflichten. Rebecca verspricht zu helfen – und Edmund Stoiber und seiner Bürokratie-Abbau-Truppe nichts zu verraten.
Danach noch eine Abendveranstaltung mit den Ammerländer und Oldenburger Grünen – mit „Uranium – is it a country?“ (hier anschauen!) und anschließender Diskussion.
Tag 14 – Mittwoch, 27. Mai:
Wir sind in Niedersachsen! Rebecca trifft die Bürgermeister von Wallenhorst und Melle. In Wallenhorst treffen wir auf die BI gegen die A33, und in Melle schlägt Rebecca vor, die neue Mitarbeiterin der Stadt, die sich um die Europa-Anbindung kümmern soll, in Brüssel zu treffen, damit sie sich umschauen und Kontakte knüpfen kann.
Danach in Osnabrück – NDR und Neue Osnabrücke Zeitung haben geladen zur Podiumsdiskussion mit Rebecca, Hans-Gert Pöttering und drei „Neuen“: Gesine Meissner von der FDP, Sabine Wils von den Linken und Bernd Lange von der SPD (der eigentlich ein alter Hase ist).
Mehr bei der NOZ:
Tag 13 – Dienstag, 26. Mai
Paderborn
Die Sonne scheint, eine Band spielt, und die große, grüne Bühne bringt WUMS in die Innenstadt. Einige sitzen schon an den Tischen bei Bio-Kaffee und Bio-Apfelsaft, Passanten bleiben stehen und schauen, spielen Quiz und Europa-Puzzle, während Oliver Keymis auf der Bühne mit Rebecca spricht, über Europa und Energie, und Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.
{img |size=006 |align=right}Herne
Das gute Wetter haben wir auf der Fahrt irgendwo verloren – unsere Gastgeber aus Herne müssen das große Europawahl-Banner festhalten, damit es nicht von Regen und Wind durch die Fußgängerzone geweht wird. Aber wir – und vor allem die Herner Grünen – sind tapfer. Es klart ein wenig auf und wir machen ein Abschiedsfoto, bevor es weiter geht nach Haltern.
WAZ-Artikel Harms: Krise in der Gemeinschaft meistern, vom 27.5.2009
Haltern am See
Wo ist er denn eigentlich, der See? Nicht gefunden, aber zum Schwimmen ist eh keine Zeit – und inzwischen ist es denn doch wirklich zu frisch….
Abendveranstaltung mit Reiner Priggen
Energiepolitik und Erneuerbare stehen an. Am meisten juckt es die Halterner beim Thema CCS – Carbon Capture and Storage, also die Abscheidung von CO2, das dann unterirdisch endgelagert werden soll. Denn in der Region soll ein neues Steinkohlekraftwerk gebaut werden. Und RWE will 160 Mio Tonnen CO2 pro Jahr per Pipeline nach Schleswig-Holstein schicken und es dort verpressen in unterirdischen Lagern. Zahlen soll die Pipelines der Staat, und nach 30 Jahren geht die Haftung für das CO2-Lager an das Bundesland über, wo sich die Lagerstätten befinden. Das wäre natürlich praktisch für RWE & Co.
Bei Erneuerbaren und Kraft-Wärme-Kopplung dagegen stellt sich die Landesregierung quer. Dafür interessieren sich ja auch die Energieriesen nicht. Ist doch lästig, mit tausenden von Bürgern Verträge auszuhandeln. „Das ist für die wie Läuse haben“, sagt Priggen. Die Stadtwerke dagegen könnten dezentral und bürgernah handeln – aber die Landesregierung weigert sich, ein Gutachten zu Kraft-Wärme-Kopplung, das sie selbst beim Wuppertal Institut in Auftrag gegeben hat, zu veröffentlichen. Scheint wohl RWE nicht in den Kram zu passen, wenn die CCS-Pläne in Frage gestellt würden.
Interessant auch: Normalerweise verschleppt die Bundesregierung die Umsetzung von Umwelt-Richtlinien gerne um Jahre, und nimmt dabei auch Strafzahlungen in Kauf – so lange es den großen Konzernen nutzt. Doch bei CCS, man reibt sich ungläubig die Augen, war der Gesetzesentwurf schon fertig, kaum dass die EU-Richtlinie angenommen war. Ein Schelm wer glaubt, die Energiewirtschaft hätte ein besonderes Interesse daran, dass dieses Gesetz schnell kommt, und hätte darum ein wenig bei der Formulierung des Gesetzestextes mitgearbeitet…
Wir hoffen jedenfalls, dass die Steinkohle-Steinzeittechnologie den Halternern erspart bleibt!
Presseartikel "Energieschleuder Glühbirnen abgeschafft" in der Halterner Zeitung vom 28. Mai 2009
Mehr zu CCS und Energie auf der Seite der Grünen/EFA-Klimakampagnen: www.stopclimatechange.net
Tag 12 – Montag, 25. Mai
Und wieder ein "Schichtwechsel". Ab jetzt - und bis zum Wahltag - fahre wieder ich (Jonathan) mit - und Margit koordiniert die Reise vom Büro aus.
Morgens in der Grünen Bundesgeschäftsstelle in Berlin.
Rebecca und Reinhard Bütikofer umringt von 20 Journalisten. Die "heiße Phase" des Wahlkampfes (Video-Link) wird eröffnet. Und nicht nur Spiegel-Online schickt gleich Artikel und Foto ins Netz.
Dann geht’s los nach NRW - und auch die Deutsche Bahn gibt gleich ihr bestes für die „heiße Phase“: die Klimaanlage im Zug ist ausgefallen und hat die Abteile in rollende Saunen verwandelt – wir kommen in reichlich verschwitzt in Minden an.
Abends in Minden
Eine Debatte über Finanzkrise und den Green New Deal. Rebecca neben zwei Vertretern der regionalen Sparkasse und der Volksbank. Überraschende Einigkeit: 25% Rendite sind zuviel und schädlich. Ökologisch sinnvolle Investitionen werden zunehmend nachgefragt. Die Abwrackprämie ist bestenfalls nutzlos - und schlimmstenfalls ein teurer Versuch, die Hersteller für eine völlig falsche Produktpolitik zu belohnen. Und selbst staatliche Regulierung ist auch okay und nötig.
Gemeinsam freuen wir uns, dass „Nachhaltigkeit“ ins politische und wirtschaftliche Vokabular zurückkehrt – und dass der Green New Deal von unerwarteter Seite Unterstützung bekommt.
An falschen Zielen orientiert, Mindener Tageblatt vom 27.05.2009
Grüne setzen auf ökologische Wirtschaftspolitik, Mindener Tageblatt vom 27.05.2009
Tag 11 - Sonntag, 24. Mai 2009
11.00 – Trebel (Wendland)
Zurück im schönen Wendland gibt es auch dort eine Diskussion zum "Green New Deal" - diesmal als Sonntagsmatinee in den Trebeler Bauernstuben, zusammen mit Sven Giegold.
EJZ-Artikel zu der Matineeveranstaltung "Umverteilung reicht nicht", 23.5.2009
Tag 10 - Samstag, 23. Mai 2009
{img |size=003 |align=right}9:15 – Abfahrt nach Bremerhaven
Nach einer morgendlichen Joggingrunde für Margit und Rebecca und einem stärkenden Frühstück machen wir uns auf den Weg von Beverstedt nach Bremerhaven. Dort wird Rebecca auf dem Konrad-Adenauer-Platz einen Wahlkampfstand besuchen und vielleicht herausfinden, ob die den Markt besuchenden Bürger weniger konservativ sind, als es der Name des Platzes vermuten lassen könnte.
10:15 – Wahlkampf in Bremerhaven
Bei erneut tollstem Frühlingswetter und einem gut besuchten Markt läuft es zunächst schleppend an – denn „die Politiker machen doch sowieso, was sie wollen“. Das Interesse scheint generell nicht die Bedeutung der Wahl wiederzuspiegeln... Doch je länger wir auf die Bremerhavener zugehen, desto mehr Informationsmaterial können wir auch an den Mann bzw. die Frau bringen. Ein großer Renner ist unsere „Grüne Kernenergie“ – kleine Tüten mit Sonnenblumenkernen! Rebecca steht zu vielen großen und kleinen Fragen der Passanten Rede und Antwort. Wir bleiben danach im Stadtstaat – und fahren auf den Kirchentag nach Bremen!
14:00 – Ankunft auf dem 32. Evangelischen Kirchentag, Bremen
Da die Stadt in den letzten Tagen hoffnungslos überfüllt gewesen war, nutzen wir einen Parkplatz bei der Universität und fahren mit der Straßenbahn zum Messegelände. Dort trifft Rebecca gleich auf einige alte Bekannte, etwa Milan Horácek, der dort ebenfalls in einer Runde auf dem Podium diskutieren wird. Über ihn erfahren wir auch von Horst Köhlers Wiederwahl zum Bundespräsidenten schon im ersten Wahlgang...
15:30 – Impulsreferat und Podiumsdiskussion „Wer hat die Macht im Staat?“
Nach Fritz Pleitgen und Andreas Barner erläutert Rebecca in einem kurzen Vortrag ihre europäische Sicht der Leitfrage und geht auf das komplexe Gebilde der Politikgestaltung in der EU ein. Ein ebenso großes Problem wie diese sei jedoch die grobe Vereinfachung von Sachverhalten durch manche Medien, etwa im Fall der ewigen Glühbirnendiskussion. Außerdem beklagt Rebecca die große Lobbymacht etwa der Automobilindustrie – und die Schwäche vieler Politiker, die gegen jede Vernunft Unternehmensinteressen nachgeben würden. In einer Fünferrunde (Prof. Hickel und Prof. Nullmeier stoßen hinzu) wird anschließend kontrovers diskutiert, im Besonderen über die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise.
Tag 9 - Freitag, 22. Mai 2009
Kurz nach 11.00 Uhr bringen wir Walter Mossmann nach Uelzen zum Bahnhof und treffen dort unseren ehemaligen Praktikanten Valerio, der uns die nächsten beiden Tage begleiten und auch das Tourtagebuch übernehmen wird. Von dort geht es gleich weiter in den Landkreis Cuxhaven.
{img |size=005 |align=right}14.45 – Schwebefähre Osten - Hemmoor
Von Uelzen geht es bei strahlendem Sonnenschein über das alte Land an die Oste. Leider folgt uns das gute Wetter nicht, ganz im Gegenteil: Kaum hat uns der Kreisverband Cuxhaven begrüßt, fallen auch schon die ersten Regentropfen. Rebecca lässt sich davon allerdings anfangs nur wenig beeindrucken und bekommt durch mehrere Schautafeln sowie anschauliche Erklärungen die Wichtigkeit der Schwebefähre zwischen Hemmoor und Osten für den lokalen Tourismus vorgeführt. Als dann doch immer dunklere Wolken aufziehen, betreten wir gemeinsam die Schwebefähre und werden vom dem unverwüstlichen Kapitän ans andere Ufer gefahren, wo ein Gespräch mit Presse und Lokalpolitikern wartet.
15.30 – Pressegespräch in Osten
Gerade zum 100-jährigen Jubiläum der Schwebefähre ist diese zuletzt in die Schlagzeilen geraten – jedoch eher in die negativen, weil sich einige regionale Tourismusexperten Sorgen um den Erhalt des Fährbetriebs machen. Darüber sowie um die regionale Tourismuspolitik dreht sich das Gespräch im Gasthaus „Fährkrug“. Darüber hinaus wird die Situation um den Umgang mit europäischen Fördergeldern angesprochen. Nach der engagiert geführten Diskussion machen wir uns auf den Weg nach Beverstedt, zur nächsten Veranstaltung.
17:00 – Treffen mit dem Ortsverband Beverstedt
In Beverstedt angekommen, wird Rebecca bei einem Kaffee auf den neuesten Stand bezüglich der geplanten A22 gebracht. Diese Autobahn würde das Ensemble von drei FFH(Flora-Fauna-Habitat)-Gebieten zerschneiden und somit wichtige Schutzgebiete bedrohen. Zudem ist sie vollkommen unnötig, da sie kaum eines der vorgebrachten Versprechen halten können wird. Vom betroffenen Wollingster See macht sich Rebecca anschließend selbst ein Bild.
Autobahn 22 ist nicht zukunftsfähig, Nordsee-Zeitung vom 22.05.2009
20:00 – Abendveranstaltung zur Europapolitik in ländlichem Gebiet
Kaum zurück vom Wollingster See, schlingt Rebecca ein paar Happen hinunter und steht den anwesenden Journalisten Frage und Antwort. Nach etwa einer halben Stunde betreten auch die ersten Gäste die „Alte Schmiede“. In der angenehmen Atmosphäre der Gaststätte geht Rebecca auf zahlreiche EU-Politikfelder ein: Landwirtschafts-, Verkehrs- und Sozialpolitik. Auch die aktuellen Problematiken kommen nicht zu kurz, wie etwa der viel zu niedrige Milchpreis.
Tag 8 - Donnerstag, 21. Mai
11.00 – Kröte (Wendland)
Kurz vor 11.00 Uhr gehen wir zu Fuß von Dickfeitzen ins benachbarte Kröte. Dort findet traditionsgemäß die Eröffnung der 20. (!) Kulturellen Landpartie statt. In angenehmer Atmosphäre und bei strahlendem Sonnenschein besichtigt Rebecca die Ausstellung und führt viele Gespräche.
15.00 – Salderatzen (Wendland)
Am Nachmittag liest Walter Mossmann im Herrenhaus in Salderatzen aus seinem neuen Buch: "realistisch sein: das unmögliche verlangen". Subjektive Erinnerungen aus einer Zeit (den Sechzigern und Siebzigern), in denen er mit dem Wind der legendären Platzbesetzungen unter den Flügeln (Wyhl, Marckolsheim, Kaiseraugst) durch halb Europa reiste und das Modell Bürgerinitiative proklamierte. Im Anschluss an die Lesung diskutiert er mit Rebecca über Politik, Parteien, Bürgerbewegung.
EJZ-Artikel "Kein Ratschlag für soziale Bewegungen", 23.5.2009
Tag 7 - Mittwoch, 20. Mai
9.30 – Berlin
BBC-Interview mit Elmar Brok, Dagmar Roth-Behrendt, Jorgo Chatzimarkakis und Lothar Bisky zu den verschiedenen Wahlkampfschwerpunkten der Parteien.
Anschließend ins Berliner Büro und dann nach Hause ins schöne Wendland. Zu Hause trifft Rebecca ihren alten Freund, den Auto, Liedermacher und Widerständler Walter Mossmann, den sie für den nächsten Tag zu einer Lesung aus seinem neuen Buch eingeladen hat.
Tag 6 - Dienstag, 19. Mai
Der Tag beginnt mit einer kleinen Joggingrunde auf der Rennbahn als Vorbereitung auf einen dicht getakteten Tag, bevor es in den Bus und auf den Weg nach Hildesheim geht.
12.00 – Uni Hildesheim
{img |size=004 |align=right}Rebecca und Dany reden zur „Zukunft Europas“ im Audimax. Green New Deal, Europaklassiker aber auch Bildungspolitik sind die Themen. Der Vizepräsident Professor Poromka vom Institut für Kreatives Schreiben bringt in seiner Begrüßung Danys „libidinöses Verhältnis zur Universität“ zur Sprache.
14.00 – 18.30 Presse, Presse, Presse
Dicht getaktet geht es mit Redaktionsgesprächen, Radio-, Fernseh-, Zeitungsinterviews durch den Nachmittag: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Radio Tonkuhle, Hannoversche Allgemeine Zeitung, SAT 1, NDR Info, Südstadtmagazin/Leineanzeiger, Wunstorfer Stadtanzeiger/Deister Aktuell/Schaumburger Wochenblatt und ohne Pause in die Abendveranstaltung. Von den Hildesheimer Grünen gab’s zum Glück ein Picknickpaket mit leckeren Ökosnacks und Getränken – für den schlimmsten Hunger zwischendurch.
Rebecca auf wunstorf.tv (Video)
18.30 – Künstlerhaus Hannover
In sehr schönem Ambiente wird die Abendveranstaltung der Hannoveraner Grünen mit Musik eingerahmt. Der Saal ist proppevoll – der „Green New Deal“ das Hauptthema, aber ohne Verfassung und Erweiterung geht es auch hier nicht.
21.30 - Rebecca steigt in den Zug nach Berlin – Uff, geschafft!
Tag 5 - Montag, 18. Mai
Schichtwechsel: statt Jonathan begleite ich (Margit) Rebecca in dieser Woche auf ihrer Tour. Nach einem Tag zu Hause in Dickfeitzen trifft uns Rebecca in Hamburg im Hotel. Wir warten auf Daniel Cohn-Bendit, um gemeinsam zum ersten Termin zu fahren.
13.30 – Hamburger Abendblatt
Begleitet von zwei Kamerateams (Phoenix dreht eine Reportage über die deutschen SpitzenkandidatInnen; Dany hat France 2 dabei) findet ein Redaktionsgespräch beim Hamburger Abendblatt statt.
15.00 – Sun Energy
Gleich um die Ecke vom Hamburger Abendblatt hat die Firma Sun Energy ihren Sitz. Dorthin geht es zu einem Gespräch über Sonnenenergie, Solaranlagen - ganz im Sinne unseres Wahlkampfmottos Wirtschaft und Umwelt.
Dany fährt mit France 2 aufs Land zu einer Solaranlage von Sun Energy, wir mit Phoenix an die Alster. Herrlicher Sonnenschein, viele Menschen tummeln sich auf den Wiesen! Filmaufnahmen und Interviews für das Phoenixportrait von Rebecca – viele Aufnahmen, viele Fragen, die letztlich auf 15 Minuten zusammengeschnitten werden. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.
19.00 – Bürgersaal Wandsbek
Nach einem sehr kurzen Stopover im Hotel geht der Green New Deal weiter. Rebecca und Dany treffen zur „Green New Deal“-Veranstaltung wieder zusammen. Mit dabei ist die Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk, der stellvertretende Landesvorsitzende Anjes Tjarks moderiert. Neben Wirtschaft und Umwelt sowie allgemeinen Europaklassikern wie Verfassung und Erweiterung kommen in der Diskussion auch die beiden anderen Buchstaben des WUMS dazu: menschlich und sozial.
Tag 4 - Samstag, 16.Mai
Rebecca ist in Berlin, beim Aktionstag der Europäischen Gewerkschaften, und demonstriert mit dem DGB, Ver.di und Co für ein soziales Europa.
Danach Ortstermin am möglichen Bauplatz des polnischen AKW-Projekts Gryfino, direkt an der Grenze zu Deutschland und Tschechien.
Tag 3 - Freitag, 15. Mai 2009
10.30 - im Tourbus
Die erste lange Etappe steht bevor: von Dresden nach Regensburg. Das Wetter ist herrlich, ebenso die Landschaft, die an uns vorbeizieht. Äpfel und Wasser sind an Bord, der Laptop läuft, die Stimmung ist gut.
15.30
In Regensburg erwartet uns Maria Scharfenberg aus dem bayerischen Landtag und Jürgen Mistol, ihr Mitarbeiter. Erste Station: die Mittelbayerische Zeitung - der Europawahlkampf an der Donau kann beginnen. Preisfrage: wer kennt Markus Ferber? Und wie schlecht muss seine CSU abschneiden, damit sie nicht ins nächste Europaparlament einzieht? Und wer würde sie vermissen? Na, wir jedenfalls nicht…
19.00 - Salzstadel in Regensburg
Atom-Widerständler Deutschlands vereinigt Euch! Rebecca trifft auf alte Freunde und Bekannte: der Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf hatte Rebecca schon vor 20 Jahren immer wieder hier in die Region geführt. Wackersdorf wurde verhindert - Gorleben nicht. Rebecca appelliert an die Solidarität - die Wackersdorfer versprechen, am 5.9. nach Berlin zu kommen, zur großen Demo gegen Atomkraft.
Tag 2 - Donnerstag, 14. Mai 2009
9.00 - Radtour nach Pirna.
Wir satteln auf, radeln die Elbe hoch, bei herrlichem Sonnenschein - und Gegenwind. Wunderschönste Landschaft, schon fast kitschig-schön. Die Baugrube an der Waldschlößchenbrücke liegt auch auf dem Weg. Wir haben also das UNESCO-Weltkulturerbe bewundern können, solange es sich noch so nennen darf… {img |size=001 |align=right}Kurzes Foto und gemeinsames Daumendrücken, dass sich der Brückenbau vielleicht doch noch verhindern lässt.
11.00 - Im Grünen Zentrum Pirna
Ankunft in Pirna. Die sächsische Schweiz. Traditionell kriegt die NPD hier doppelt so viele Stimmen wie die Grünen. Gruselig. Im Grünen Laden treffen wir zwei Aktivistinnen vom "Aktionszentrum Zivilcourage" und dem "Mobilen Beratungsteam für Demokratieentwicklung". Sie berichten von NPD-Stadträten und davon, wie viele Menschen sich nicht darüber klar sind, was wirklich hinter dieser Partei steckt. Wenn der nette Nachbar, der Klempner oder der Dachdecker auf einmal für die NPD antreten, na, was soll’s, man kennt sich, sind doch nette Menschen, warum nicht sie wählen… Die beiden könnten rund um die Uhr arbeiten, um in der Bevölkerung ein wirklicheres, tieferes Demokratie-Verständnis zu verankern – irgendwo zwischen „erst“ und „schon“ 20 Jahre nach dem Fall der Mauer.
19.00 - Diskussion und Filmvorführung: „Uranium – is is a country?“
Mit Martin Mkandawire und Michael Schmelich
Nachdem Rebecca einen Überblick gegeben hat über die nach wie vor ungelösten Probleme der Atomenergie und das Märchen von einer “Renaissance”, spricht Martin Mkandawire. Der Atomexperte hat in Malawi verschiedene Uran-Minen besucht und analysiert. Das wirtschaftliche sehr schwache Malawi hofft, im Uranabbau Fuß zu fassen – ohne allzu große Rücksicht auf Natur und Meneschen. Intakte Ökosysteme geraten völlig durcheinander, riesige Flächen werden zerstört und kontaminiert. Und am Ende bleibt der Großteil der Gewinne direkt bei den westlichen Konzernen aus Australien und Kanada. Zum Abschluss der Film „Uranium – is it a country“ über den Uranbergbau in Australien. Anschauen!
Tag 1 - Mittwoch, 13. Mai 2009
11.00 - Auf dem Weg nach Dresden.
Wir treffen uns im Zug, Vorbereitung auf das Atomforum steht an, mal sehen, wie wir die unverbesserlichen Atomfreunde ein wenig piesacken können. Scheint noch nicht bei allen angekommen zu sein, dass Atomkraft keine Lösung ist. Nach wie vor, und auch in Zeiten des Klimawandels. Eigentlich ist es ganz einfach: der GAU, der Müll, die Bombe (Rebeccas Artikel in der Sächs. Ztg). Wie kann man da ernsthaft an der Atomkraft festhalten?!
{img |size=M|align=left}13.00 - In Dresden.
Wir treffen Amelie, die uns mit dem Tourbus vom Bahnhof abholt. Ziemlich schick und groß der Wagen, „WUMS“ steht drauf, und: „Rebecca Harms setzt alle Räder in Bewegung“.
Dann direkt weiter zum Atomforum.
14.45 - In Dresden beim Atomforum
Diskussion beim Atomforum: „Gorleben kontrovers“, mit Rebecca und Klaus-Jürgen Brammer von der Gesellschaft für Nuklear-Service. Fast 200 Leute sitzen im Saal, fast alles Männer, fast alle weit über 50. Und fast alle völlig von den Segnungen der Atomkraft überzeugt.
„Frau Harms, Sie sind doch gar keine studierte Geologin oder Nukleartechnikerin, wie können Sie da die Forschung kritisieren? Wo bleibt die Demut gegenüber der Wissenschaft und den Bergleuten?“
Demut? Gutes Stichwort: wie wäre es mit etwas Demut gegenüber der Größe der Aufgabe, hochradioaktiven Müll für eine Million Jahre sicher zu lagern. Wie wäre es mit etwas Demut gegenüber nachfolgenden Generationen und der Natur? Wie wäre es mit etwas Demut gegenüber den Sorgen und Ängsten großer Teile der Bevölkerung?
Nichtsdestotrotz: die eine oder der andere ließen sich ja vielleicht doch ein wenig von den Argumenten zum Nachdenken anregen… „Parole: niemals aufgeben!“
{img |size=002 |align=right}17.00 - Mit der Grünen Jugend in der Dresdner Innenstadt
Stand mit der Grünen Jugend in der Dresdner Innenstadt. Passanten ansprechen, Flyer verteilen, Aufklärung betreiben („ach, Europawahl?!“). Und vor allem kann jeder, der will, den Atomausstieg beschleunigen: die Dresdner haben aus Butterkeksen und Schokoküssen kleine AKWs gebaut, zum Aufessen. Rebecca hilft kräftig mit.