Das Europäische Parlament hat heute neue EU-Regeln zur Tiefseefischerei verabschiedet. Die Grünen bedauern, dass ihr Vorschlag, die zerstörerische Grundschleppnetzfischerei zu verbieten, nicht angenommen wurde (1). Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament, erklärt nach der Plenarabstimmung:
"Die Grünen bedauern die knappe Ablehnung. Die Verwüstungen der besonders empfindlichen Umwelt wie Meeresboden und Riffe wird kein Einhalt geboten. Dabei sind die Auswirkungen dieser Fangmethoden auf bedrohte Arten gut dokumentiert. Die lautstarke Lobby der Tiefseefischer hat sich damit durchgesetzt, obwohl die neuen Regeln nur eine Handvoll besonders großer europäischer Boote betroffen hätten. Arbeitsplätze waren - entgegen den Behauptungen der Lobby - kaum in Gefahr. Leider hat eine Mehrheit der Abgeordneten die Köder dieser Lobby geschluckt.
Die Überfischung hat die Fischer auf immer tiefere Gewässer ausweichen lassen. Laut den Vereinten Nationen sind diese Tiefseeumgebungen ökologisch sehr empfindlich, mit einer einzigartigen biologischen Vielfalt und langsameren Lebenszyklen. Die vorgeschlagenen neuen Regeln zielen darauf ab, Tiefseearten mit nachhaltigen Quoten und Managementplänen zu schützen. Dieses positive Ergebnis wird aber durch die Ablehnung eines Verbots der zerstörerischen Grundschleppnetz- und Stellnetzfischerei stark getrübt."
Anmerkungen:
1) Der Grünen-Änderungsantrag über das Auslaufenlassen der Grundschleppnetz- und der Stellnetzfischerei wurde mit 342 Stimmen dagegen und 326 Stimmen dafür abgelehnt.