Gorleben
Die Anlieferung eines Versuchsstandes für "behälterlose Bohrlochlagerung" in Gorleben macht erneut klar, dass man den Aussagen von Bundesumweltminister Röttgen zu Gorleben nicht trauen darf. "Sooft Herr Röttgen das auch beteuert hat: In Gorleben läuft nichts ergebnisoffen!", sagt Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament.
Endlagerkonzeptionen würden nun doch schon vor Ende der geologischen Erkundung an den Salzstock angepasst. Das Konzept der behälterlosen Lagerung in Bohrlöchern weist auch darauf hin, dass der "Mut zum Risiko" im Umweltministerium beängstigende Ausmasse annimmt. Ursprünglich sei den technischen Barrieren, nämlich den Lagerbehältern, eine große Bedeutung zugemessen worden. Nun setzte man offensichtlich ganz auf die natürliche Barriere und allein das Salz und das schwache Deckgebirge sollen die Ausbreitung der Radioaktivität aus dem Endlager verhindern. "Ich halte das für verantwortungslos," sagt Harms. Die kleinen Alibigefechte des Umweltministers um Laufzeitenverlängerung könnten nicht verdecken, dass er in Gorleben am alten CDU-Kurs festhalte und der heiße Durchsetzung, komme was wolle.
"Besonders erschreckt mich, dass die bedrohlichen Erfahrungen in der Asse Norbert Röttgen überhaupt nicht berühren wenn es um Gorleben geht!" erklärt Harms und fordert den Minister erneut auf, endlich einen Besuch in Gorleben und dem Landkreis Lüchow-Dannenberg zu machen. Selbst Merkel habe als Umweltministerin unmittelbar vor einem Castor-Transport ihre Positionen vor Ort vertreten.