Griechenland nach dem Referendum
Rebecca Harms fordert wirtschaftspolitische Integration im Euroraum
Wir haben eine gemeinsame Währung, aber zu geringe wirtschaftspolitische Integration, meint die Fraktionschefin der Grünen im Europaparlament im radioWelt-Interview.
Stand: 06.07.2015
Rebecca Harms: "Nein" der Griechen zeigt Schäche der Euro-Konstruktion
Das Nein einer Mehrheit der Griechen zum EU-Reformprogramm ist für Rebecca Harms, Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europa-Parlament, nicht nur ein Zeichen für die Schwächen der EU-Krisenpolitik. "Die eigentlichen Probleme haben wir, weil wir eine gemeinsame Währung haben, ohne in den Euroländern eine Entscheidung wenigstens für eine wirtschaftspolitisch tiefe Integration getroffen zu haben", so Harms im Bayerischen Rundfunk (Bayern2, Radiowelt am Morgen).
Die Grünen-Politikerin macht sich dafür stark, den politischen Unterbau unter dem Euro zu stabilisieren. "Wir brauchen eine gemeinsame Möglichkeit, mit Schulden umzugehen. Das heißt nicht, dass wir alle Schulden aller Länder gemeinschaftlich übernehmen müssen. Aber das, was die Wirtschaftsweisen über einen gemeinsamen Schuldenfonds gesagt haben, das gilt bis heute." Fraglich sei, ob nach diesem Referendum dazu der Mut aufgebracht werden könne.
Von der griechischen Regierung erwartet Harms Ideen, wie es weitergehen könnte. "Da ist auch diese Regierung weit hinter dem Notwendigen geblieben"
"Griechenland ist auch deshalb von der Krise so hart getroffen worden, weil Griechenland kein funktionierendes Steuersystem aufgebaut hatte und soziale Sicherungssysteme"
> http://www.br.de/radio/bayern2/politik/radiowelt/rebecca-harms-gruene-europa-griechenland-100.html