„Dass Milchbäuerinnen jetzt in den Hungerstreik getreten sind, zeigt einmal mehr, wie existenziell bedrohlich die Situation für viele Landwirte inzwischen geworden ist“, erklärt Rebecca Harms, grüne Europaabgeordnete und Spitzenkandidatin der Grünen für den Europawahlkampf. „Ein Verkaufspreis von 20 Cent pro Liter Milch decken nicht einmal die Produktionskosten.“
Die Europaabgeordnete fordert deswegen, die kürzlich von der EU beschlossene Erhöhung der Milchquote wieder zurück zu nehmen. „Ohne eine vernünftige Regulierung der Milchmengen kommt es zu einer noch größeren Überproduktion – dramatischer Preisverfall ist die Folge“, so Harms.
Die Entscheidung einzelner Bundesländer, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen gerade beschlossen, Milch-Landwirte finanziell zu unterstützen, sei ein Tropfen auf den heißen Stein, weil nur akut geholfen werde ohne das Problem zu lösen. Der richtige Weg sei der der Österreichischen Regierung, die die Erhöhung der Milchquote ausgesetzt hat. Rebecca Harms fordert die deutsche Bundesregierung dringend auf, dem österreichischen Beispiel zu folgen:
„Die deutsche Politik kann den Beschluss zur Erhöhung der Quote rückgängig machen. Wie Österreich es bereits vorgemacht hat, muss auch die deutsche Politik die Aussetzung der Milchquoten-Erhöhung beschließen. Das Versteckspiel von Frau Aigner und Frau Merkel hinter Brüsseler Sachzwängen ist durch die Österreichische Entscheidung vorbei. Wer den Hungerstreik der Bäuerinnen ernst nimmt und den Milchbauern beim Kampf um faire Preise helfen will kann und muss gegen die Quotenerhöhung stimmen,“ fordert die Europaparlamentarierin von ihren deutschen Kollegen.