Das Gericht der Europäischen Union bestätigt EU-weites Verbot von bienenschädlichen Pestiziden weitgehend. In Zadrau findet am Sonntag der erste "Wendländische Weltbienentag" statt.
Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2013 hat die EU-Kommission für drei Pestizidwirkstoffe aus der Gruppe der Neonikotinoide EU-weite Beschränkungen erlassen, woraufhin die Chemieunternehmen Bayer und Syngenta gegen die EU-Kommission vor dem EuGH Klage erhoben haben. Mittlerweile hat die EU den Einsatz der drei Nervengifte komplett verboten (s. EJZ Artikel vom 15.05.2018).
Die betroffenen Neonikotinoide sind hochwirksame Nervengifte und stellen eine große Gefahr für die Umwelt und insbesondere für Bienen dar. Seit 2008 ist bekannt und seit 2014 nachgewiesen, wie wenig Gift es braucht, um eine Biene um den Verstand zu bringen.
Rebecca Harms, umweltpolitische Sprecherin der Günen/EFA Fraktion im Europäischen Parlament, kommentiert die Entscheidung des EuG:
„Mit dem heutigen Urteil wird der EU Kommission das Recht eingeräumt, aus Umweltschutzgründen bereits zugelassene Produkte auch nachträglich verbieten zu können. Das ist sehr wichtig für den Erhalt unserer Artenvielfalt und ein großer Erfolg. Umso mehr, als dass es auch die Rechtssicherheit des Ende April diesen Jahres erlassenen Komplettverbots der drei bienenschädlichen Pestizide bestätigt, welches notwendig wurde nachdem der Absatz bzw. Einsatz dieser Gifte seit 2013 kaum zurück gegangen war.
Natürlich benötigen wir darüber hinaus ein Verbot aller Gifte, die ähnlich wirken und es braucht weitere Maßnahmen, z.B. bei den Zulassungsverfahren. Es kann nicht angehen, dass Mittel, bei denen noch 51% der Bienen überleben, überhaupt erst zugelassen werden!“
Wichtig sind auch Gespräche zwischen kritischen Imkern, Naturschützern, Politikern und Landwirten, wie sie auch am Sonntag zum 1. Weltbienentag in Zadrau stattfinden. Dort wird Rebecca Harms u.a. mit Miriam Staudte und Thomas Mitschke vom Nabu an der Podiumsdiskussion „Können wir die Honigbiene retten?“ teilnehmen.