Die Mehrheit der Abgeordneten des EU-Parlaments hat soeben gegen nachhaltige Fischfangquoten im Mehrjährigen Bewirtschaftungsplan für die Nordsee gestimmt und das Ergebnis der Verhandlungen des EU-Parlaments mit dem Rat und der EU-Kommission angenommen. Die Gemeinsame Fischereipolitik der Europäischen Union setzt Fangquoten, die langfristige nachhaltige Fischerei ermöglichen sollen. Der heute abgestimmte Bewirtschaftungsplan für die Nordsee eröffnet die Möglichkeit deutlich höherer Fangquoten. Eine Abstimmung über Änderungsanträge wurde abgelehnt, der Änderungsantrag der Grünen/EFA-Fraktion gegen die mögliche Erhöhung der Fangquoten nicht abgestimmt.
Morgen (Mittwoch, 30. Mai) stimmen die Abgeordneten über
hohe EU-Standards für Umwelt, Arbeitsbedingungen und Gesundheit bei
Fischimporten ab. Berichterstatterin des Initiativberichts ist
Grünen/EFA-Abgeordnete Linnéa Engström.
Rebecca Harms, fischereipolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:
„Eine Mehrheit aus Konservativen und Sozialdemokraten unterläuft die Regeln der Europäischen Union für Fischfangquoten und stiehlt sich aus der Verantwortung für eine nachhaltige Fischereipolitik. Fischfangquoten sind keine Verhandlungsmasse auf Kosten von Fischbeständen und auf dem Rücken der Fischer. Wir werden weiter für sinnvolle Fischfangquoten arbeiten. Nur die nachhaltige Bewirtschaftung von
Fischbeständen gibt der Fischerei eine gute Zukunft.
Die Europäische Union soll bei Fischimporten zukünftig strenge Regeln für Umwelt, Arbeitsbedingungen und Gesundheit anwenden und weltweite beispielhaft Standards setzen.
Die Europäische Union kann ihre Marktmacht nutzen, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und faire Arbeits- und Handelsbedingungen auch über die eigenen Grenzen hinaus zu schaffen.“