Zum heute in Valencia (Spanien) vorgestelltem UNO-Klimabericht (1)
erklärt Rebecca Harms, stellvertretende Vorsitzende des Klima-Auschusses des Europäischen Parlaments:
„Die Zeichen sind schon lange unübersehbar. Und nachdem die alarmierenden Szenarien des UN-Klimarates IPCC im zusammenfassenden Bericht nun auf dem Tisch liegen, kann die Dringlichkeit energischer Maßnahmen nicht bestritten werden. Mit einem ehrgeizigen Kyoto-Nachfolgevertrag haben wir allerdings die Chance, katastrophale Entwicklungen zu mildern und zu bremsen. In Bali wird unter dem Dach der UNO darüber entschieden, ob wir gemeinsam in der Lage sind, tatsächlich Umweltpolitik für morgen und übermorgen zu machen.
Der neue Bericht macht klar, dass die im Kyoto-Protokoll festgelegten Gegenmaßnahmen nicht ausreichen, um eine Klimakatastrophe abzuwenden. Bei den im Dezember auf Bali beginnenden Verhandlungen (2) über ein Nachfolgeabkommen müssen alle Teilnehmerstaaten egoistische Interessen zurückstellen und ihrer globalen Verantwortung gerecht werden. Wir brauchen verbindliche Maßnahme, um eine energische Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Eine Verringerung um 50 Prozent bis 2050 ist dabei das absolute Minimum, wozu die Industrieländer weiterhin einen größeren Beitrag leisten und ihre Emissionen um 80% verringern sollten. Aber auch die Entwicklungsländer müssen sich im Kampf gegen den Klimawandel engagieren, denn dieser Kampf kann nur mit einer weltweiten Solidarität gewonnen werden.“
Anmerkungen:
1) Der Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) bildet die wissenschaftliche Grundlage für die Uno-Klimakonferenz im Dezember auf Bali. Das Dokument fasst die schon veröffentlichten drei Teilberichte des IPPC zusammen.
2) Die grünen Europa-Abgeordneten Rebecca Harms (Deutschland) und Satu Hassi (Finnland) werden die Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament bei der UN-Klimakonferenz in Bali vertreten.