Rebecca Harms vor Ort im Emsland:
Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament, informiert sich in der Grafschaft Bentheim über die Situation der Bienen angesichts der Existenzbedrohung europäischer Bienenvölker durch den Pestizideinsatz in der intensiven Landwirtschaft. Im Gespräch mit der grünen Bundestagskandidatin des Wahlkreises Lingen, Birgit Kemmer, und dem Vorsitzenden des Nordhorner Imkervereins, Reinhard Drescher, stellt Harms dar, dass die Grünen in Europa weiter für ein Komplett-Verbot gefährlicher Pestizide eintreten, die mitverantwortlich sind für das europaweite Bienensterben.
Dazu erklärt sie: „Ich begrüße den Vorstoß der Europäischen Kommission von Ende Mai, den Einsatz von Pestiziden ab Dezember diesen Jahres einzuschränken, um das Bienensterben aufzuhalten. Allerdings bräuchten wir ein vollständiges Verbot und kein Teilverbot, um das Bienensterben wirklich zu beenden.“
Die Europäische Kommission hatte im Januar dieses Jahres einen Vorschlag unterbreitet, vier Neonicotinoide bei der Saatgutbehandlung von Mais, Raps und Sonnenblumen für einen Zeitraum von zwei Jahren in der EU zu verbieten, den sie Ende Mai umgesetzt hat. Das Verbot wird am 1. Dezember 2013 in Kraft treten.
Im Emsland, aber auch in Göttingen und Gifhorn, ist im Mai die Seuche amerikanische Faulbrut ausgebrochen, von der bislang nur einige wenige Bienenvölker befallen sind. Dank der Einrichtung von Sperrbezirken und der Entnahme von Proben aus den befallenen Waben konnte die Seuche jedoch bislang eingedämmt werden. Eine Entwarnung gibt es allerdings noch nicht.
Rebecca Harms versichert, dass die Grünen sich weiterhin dafür einsetzen werden, die Landwirtschaft in Deutschland als auch in Europa umweltverträglicher zu machen. Sie macht auch darauf aufmerksam, dass zunehmende Monokulturen die Lebensgrundlagen der Bienen gefährden. „Ein grundsätzliches Verbot von Pflanzenschutzmitteln aus der Stoffgruppe der Neonikotinoide wäre richtig, da diese Gifte ohne Zweifel eine Ursache für das weltweite Bienensterben darstellen“, so Harms.
Bienen sind nicht nur überlebenswichtig für unser Ökosystem, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die europäische Landwirtschaft. „Viele Politiker haben immer noch nicht begriffen, dass wir auf die Bienen nicht verzichten können, wenn wir auch zukünftig unsere Nahrungsversorgung in der gewohnten Fülle und Vielfalt sicherstellen wollen“, so Harms.