Kernfusionsforschung
Die Europäische Kommission hat heute ihren Finanzierungsplan für den Demonstrations-Fusionsreaktor ITER vorgelegt. Rebecca Harms, Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion erklärt dazu:
"Ausgerechnet in Zeiten härtester Haushaltskürzungen beschließt die EU-Kommission Milliarden für eine Technologie aufzubringen, die zumindest für viele Jahrzehnte keine Lösung für die drängenden Probleme der Energieversorgung bietet. Anstatt den Moment zu nutzen und das Projekt aufgrund der Kostenexplosionen und der mittlerweile zur Verfügung stehenden Energiealternativen neu zu prüfen, wird immer wieder das Bekenntnis zur Technologie der Sonne und der Sterne heruntergebetet. Mittlerweile erinnert das eher an das Bekenntnis einer Glaubensgemeinschaft als das Bekenntnis einer Forschungsgemeinschaft.
Die Kommission kündigt zudem an, dass sie auf dieser Grundlage beim internationalen ITER Rat am 27./28. Juli die weitere ITER Planung unterstützen wird - vorbehaltlich der Zustimmung von Rat und Parlament. Hier sollen vollendete Tatsachen geschaffen werden. Die Kommission geht davon aus, dass sich das Parlament nicht nachträglich gegen das Abkommen wehren wird. Die Abgeordneten müssen jedoch wieder Vernunft in die Forschungsfinanzierung bringen. Es ist nicht akzeptabel, dass der größte Teil europäischer Forschungsgelder in eine Technologie fließt, die in dem Zeitraum, bevor der gesamte Energiebedarf von Erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, überhaupt nicht zur Verfügung stehen wird."