Der syrische Komponist und Musiker Nuri El Ruheibany lebt seit Jahrzehnten im Wendland. Die Geschehnisse in seinem Heimatland hat er in einem Oratorium lebendig werden lassen.
Jahrelang hat El Ruheibany an seinem Orchesterwerk gearbeitet. Während der Arbeit stellte er ein Orchester aus syrischen Exilmusikern zusammen. In seinem Oratorium hat sich
Ruheibany der wechselvollen Geschichte der ersten Christen in Syrien
bis zum siebenten Jahrhundert angenommen und sie lebendig werden lassen.
Nicht zuletzt auch unter dem Eindruck der aktuellen jahrelangen
Zerstörung seiner ersten Heimat Syrien.
Um eine möglichst große
Einheit zwischen Text und Musik zu erreichen, hat er beides selbst
geschrieben. Für die Texte hat er Berichte, Geschichtsbeschreibungen
und Zitate herangezogen, die Musik ist für großes Orchester,
gemischten Chor, Mezzosopran und Bariton komponiert.
Als Orchester
konnten die Lüneburger Symphoniker gewonnen werden, die gemeinsam mit den Syrischen
Exilphilharmonikern auf der Bühne sitzen werden. Ein mit
Ruheibany seit längerem befreundeter Kammerchor aus Dresden, der
„Pesterwitzer Kammerchor“ wird die Chorpartie unter der Leitung
von Anne Horenburg singen.
Als Solisten des Abends werden Regine
Pätzer, Mezzosporan und Ulrich Kratz, Bariton, vom Theater Lüneburg
zu erleben sein. Sie singen die Solopartien. Die syrischen
Exilphilharmoniker haben ihre ersten Proben in Bremen, der Pesterwitzer
Kammerchor ist in Dresden ansässig. Hier findet am Wochenende mit
Ruheibany eine intensive Chorprobe statt.
Die vielen Kehlkopflaute im aramäischen "Vater Unser" ist für die
SängerInnen eine besondere Herausforderung. Auch die syrischen
Volkslieder in arabischer Sprache erfordern von Chor und Soolisten viel
Mühe und Engagement.
Das Oratorium besteht aus drei großen Teilen: der Wanderung in die
neue Heimat, das Leben in der neuen Heimat bis hin zur Vertreibung. Das
Oratorium ist ein eindringliches Plädoyer für ein baldiges Ende der
sinnlosen Zerstörung und Vertreibung der Menschen im heutigen Syrien.
Mit dem auch in vielen europäischen Sprachen bekannten Friedensruf
„Salam“ wollen der Komponist und auch die Musiker die Hoffnung auf einen
baldigen Frieden nicht
aufgeben.
Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen im Landkreis, der Gästeinfo Dannenberg (Tel.: 05861/808 545) und im Internet über den Reservierungsservice www.reservix.de . Schüler, Studenten und Kulturring Mitglieder erhalten Ermäßigung.
Wann? Samstag, 6. Mai, 18.00 UhrWo? VERDO, Dr.-Helmut-Meyer-Weg, 29456 Hitzacker
Foto / Christoph Maria Lang: Der syrische Komponist Nuri El Ruheibany (li.) bei der Probe mit den Solisten vom Lüneburger Theater: Regine Pätzer, Mezzosporan und Ulrich Kratz, Bariton