Für die Einen ist sie ein Symbol der Wiedervereinigung, für die Anderen ein kulturhistorisches Baudenkmal von europäischer Bedeutung: die Reste der ehemaligen Eisenbahnbrücke bei Dömitz an der Elbe. Seit kurzem werden die Brückenreste aufwändig restauriert.
Jahrzehntelang lagen die Reste der ehemaligen Eisenbahnbrücke, die bei Dömitz über die Elbe führt, in tiefem Schlaf. Feuchtigkeit und Frost hatten viel Zeit, dem Mauerwerk arg zuzusetzen. Doch seit
kurzem wird intensiv am Erhalt des kulturhistorischen Baudenkmals
gearbeitet. Sechsstellige Fördergelder machen es möglich.
Am Dienstag herrschte an den beiden Kopftürmen der ehemaligen Dömitzer Eisenbahnbrücke reger Verkehr. Brücken-Eigentümer Dr. Toni Bienemann
war eigens erschienen, um einen Fördervertrag mit der Deutschen
Stiftung für Denkmalschutz in Empfang zu nehmen. Mit stolzen 100 000
Euro wird die Stiftung die Sanierung des westlichen Kopfbauwerkes an der
historischen Eisenbahnbrücke finanzieren.
Wie zu erfahren war, kann sich Brücken-Eigentümer Dr. Toni Bienemann,
über weitere 329 000 Euro Förderung aus Bundestöpfen freuen. Er selbst
wird weitere über 300 000 Euro investieren, um den Erhalt des
Brückenbauwerks zu sichern.
Ein wichtiges Symbol für Viele
"Für die Einen ist die Brücke ein Symbol der Wiedervereinigung, für die Anderen ist ein kulturhistorisches Baudenkmal und für wieder Andere ist es wichtig, weil es in einer sehr schönen Landschaft steht, die uns allen am Herzen liegt," so Eigentümer Dr. Toni Bienemann bei der kleinen Feierstunde. "Und auch mein Anliegen ist es, diese zu erhalten und sie in der Form wie sie ist weiter zu fördern.
Bienemann ist nur zu bewusst, welche enorme Aufgabe er mit der Sanierung des Brückenkopfes übernommen hat, doch er nimmt die Angelegenheit mit Humor: "Wie isst man einen Elefanten? Bisschen bei Bisschen ... und das ist auch hier im Laufe der Zeit geschehen," so mit Bienemann mit Verweis auf die jahrzehntelangen Einwirkungen von Regen und Frost, die das massive Ziegelgebäude erheblich geschädigt haben.
Wie aufwändig die beiden Gebäude saniert werden müssen, das erläuterte der leitende Architekt Ralf Pohlmann bei dem Treffen am Dienstag Morgen. "Nach der Schadensanalyse sind wir auf die Suche nach den Hauptursachen gegangen und haben dabei festgestellt, dass es sich dabei hauptsächlich um Frostschäden handelt, die infolge von Durchfeuchtung der Mauern entstanden sind." Grund für die Durchfeuchtung ist vor allem, dass die oberen Mauerabdeckungen nicht abgedichtet wurden. Danach seien mehrere Sanierungsfehler dafür gesorgt, dass die Durchfeuchtung noch schlimmer wurde. "Zunächst hat man die Fugen mit einem außerordentlich harten Material zugeschmiert und dann wurden bereits zerstörte Ziegel mit Beton aufgefüllt. Beides führte dazu, dass das Mauerwerk kaum noch austrocknen konnte," so Pohlmann.
Bis zum Winter werden nun die beiden Brückenköpfe saniert und so abgedichtet, dass möglichst Feuchtigkeit in die Gebäude eindringen kann. Danach soll in einem zweiten Schritt die Brücke wieder begehbar gemacht werden. Doch hierfür müssen noch Pläne entwickelt und Fördergelder eingeworben werden.
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Foto | Angelika Blank: Brückeneigentümer Toni Bienemann (li.) und Architekt Ralf Pohlmann wollen bis zum Winter die Brückenköpfe der Dömitzer Eisenbahnbrücke sanieren.