Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#endlagersuche    03 | 12 | 2013

Bremer Friedenspreis 2013 für Anna und Andreas von Bernstorff

Den Bremer Friedenspreis erhielten in diesem Jahr Anna und Andreas von Bernstorff. Rebecca Harms betonte in ihrer Laudatio zur feierlichen Preisverleihung unter anderem die Unbestechlichkeit des couragierten Ehepaars im Konflikt um die geplanten atomaren Entsorgungsanlagen in Gorleben.

"Weil Anna und Andreas von Bernstorff ihr Land nicht an die Atomindustrie verkauft haben, haben sie eine wichtige Voraussetzung für die Bewegung gegen Gorleben geschaffen," so Rebecca Harms. "Aus  dem Bekenntnis der Familie zu Nachhaltigkeit und zur Bewahrung der Schöpfung durch eigenes aktives Tun ist ihr jahrzehntelanger Einsatz gegen den atomaren Irrsinn gewachsen. Die Liebe zur Welt, die Liebe zur Freiheit gepaart mit einem Bekenntnis zur Verantwortung prägen das Leben und das politische Engagement von Anna und Andreas von Bernstorff. "

"Seit 35 Jahren leistet das couragierte Ehepaar gemeinsam mit seinen Kindern Widerstand gegen Castortransporte und Atompolitik," heißt es in der Begründung der Stiftung "Die Schwelle", die alljährlich den renommierten Preis vergibt. "So weigerten sich die Bernstorffs, ihren Anteil am Salzstock für ein mögliches Endlager zu verkaufen – immerhin ein Drittel des Areals. Damit verzichteten sie auf eine Ausgleichzahlung von 30 Millionen D-Mark."

"Mit der Atomenergie und ihren Hinterlassenschaften bürden wir den nach uns folgenden Generationen eine Last auf, die nicht tragbar ist", sagt Andreas Graf von Bernstorff. Dass ein Endlager für den bereits vorhandenen Atommüll gefunden werden muss, steht für ihn und seine Frau zwar außer Frage; beide sehen sich jedoch mit ihrem Grundbesitz und der Familientradition in einer Mitverantwortung dafür, "dass nicht die erstbeste, sondern die bestmögliche Endlagerlösung erreicht wird", wie Anna Gräfin von Bernstorff betont. Deshalb machen sie immer wieder mit kreativen und friedlichen Anti-Atomkraft-Aktionen auf ihr Anliegen aufmerksam. So behinderten sie Castortransporte bereits mit Baumfäll-Aktionen oder einer Wildschwein-Jagd.

Der Internationale Bremer Friedenspreis wird seit zehn Jahren verliehen. Die Stiftung die schwelle ehrt damit im Zwei-Jahres-Rhythmus Menschen und Organisationen, die in ihrer Arbeit Vorbild sind im Einsatz für Versöhnung, Menschenrechte, Überwindung von Rassismus, für soziale Gerechtigkeit, zukunftsweisenden und nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt sowie interkulturelle und interreligiöse Verständigung.


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