Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#russland    20 | 10 | 2016
Pressemitteilung

Putin hat den Schlüssel zum Waffenstillstand

Zu den gestrigen Gesprächen der Staats- oder Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine im sogenannten Normandie Format, war erstmals seit Ausbruch der Ukraine-Krise der russische Präsident  Vladimir Putin nach Berlin gekommen. Das Treffen kommentiert Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen-EFA Fraktion im Europäischen Parlament:

„Auch wenn sich wieder alle Gesprächsteilnehmer zum Minsker-Abkommen bekannt haben, fällt es schwer an einen Durchbruch zu glauben. Die Konfliktparteien wollen nun einen konkreten Plan zur Umsetzung der Minsker Abkommen erarbeiten und die Beobachtermission der OSZE soll bewaffnet werden können. Das wären Fortschritte, wenn sie denn zum Rückzug der Waffen und zur Wiedererlangung der Grenzkontrolle durch die Ukrainer führten. Weil ein wirklicher Waffenstillstand ausgeblieben ist, verlieren die Menschen den Glauben an die Unterhändler. Klar bleibt, dass  Präsident Putin die sogenannten Separatisten in Donetsk und Lugansk mit Waffen, Soldaten und Geld aufgerüstet hat. Es liegt an ihm diese Unterstützung zu beenden. Der wichtigste Schlüssel zur Erfüllung von Minsk liegt bei ihm."
 
Erst der Abzug der Waffen schafft die Voraussetzung für faire und freie Wahlen. Kiew kann dafür die Gesetzgebung vorhalten, um nach dem Ende der Kämpfe und dem Abzug diesen Teil des Minsker Abkommens zu erfüllen."

„Höchst problematisch ist, dass mit Wladislaw Jurjewitsch Surkow, ein enger Berater Putins mit am Verhandlungstisch saß, der auf der Sanktionsliste der EU steht. Dazu werde ich mit der hohen Vertreterin Mogherini das Gespräch suchen."
 
Die Kriegsverbrechen von Aleppo belasten die Beziehungen Russlands und des Westens schwer. In Syrien und in der Ukraine ist Russland aktuell mehr Teil des Problems als der Lösung. Nur durch eine geschlossene Haltung hat die EU die Chance, Putin zu einem Kurswechsel zu bewegen. Sollte es in Syrien kein Einlenken geben, muss über neue Sanktionen entschieden werden."  


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