Nach langen
Verhandlungen wurde heute
die neue EU-Ökoverordnung in Straßburg
verabschiedet. Rebecca Harms, die als
umweltpolitische Sprecherin der Grünen EFA/Fraktion die
Beratungen im Europaparlament verfolgt hat,
begrüßt die Reformen in weiten Teilen und freut
sich über die Unterstützung von Bio-Bauern aus der
Region.
Die Reform der Vorschriften für die ökologische Produktion soll eine hohe Lebensmittelqualität sowie den Umwelt- und Tierschutz entlang der gesamten Lieferkette sicherstellen und neuen Herausforderungen im Ökosektor gerecht werden.
Zukünftig sind nun beispielsweise alle Akteure in der Lebensmittelversorgungskette jährlichen Kontrollen ausgesetzt – also auch Züchter, Händler, Importeure und Verarbeiter. Zertifizierungsverfahren für kleinere Betriebe werden vereinfacht, Kosten durch die Möglichkeit des Zusammenschlusses in Gruppen verringert.
Ganz neu sind Regelungen zum Einsatz von Saatgut, um den Ansprüchen des Bioanbaus gerecht zu werden. Es wird künftig möglich sein, dass Züchter Sorten anbieten, die vielfältiger in ihrem Geno- und Phänotyp sind. Die Nachfrage der Landwirte und Gärtner nach diesen heterogenen und alten Landsorten besteht. Bislang durften aber in der EU, anders als in den USA, diese Sorten nicht genutzt oder nur unter erschwerten Bedingungen vertrieben werden. Künftig darf der Landwirt selbst entscheiden, ob er bei uniformen Sorten bleibt oder häufig robustere und krankheitsresistente alte Landsorten nutzt.
Dazu die grüne Europapolitikerin Rebecca Harms: „Die Erhaltung und Nutzung alter Sorten war mir immer ein großes Anliegen, dem nun erstmals Rechnung getragen wird, daher begrüße ich diese Verordnung in großen Teilen.“
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Importe: Erzeuger aus Drittstaaten, die ihre Produkte innerhalb der EU verkaufen möchten, müssen sich an dieselben Vorschriften halten wie EU-Produzenten. Die Landwirte in der EU können sich daher künftig über gleichwertigere Bedingungen als bisher freuen.
Die Bio-Bäuerin Monika Tietke aus Groß Breese betont zu diesem Teil der Verordnung: “Ich hoffe, dass dadurch auch die Nachhaltigkeit in Zukunft einen größeren Stellenwert erhält, weil die Herkunft besser deklariert ist und so mehr Klarheit für die Verbraucher besteht!“