Ökolabel für Energieeffizienz
Heute fanden Gespräche im Rahmen des Trilogs zwischen Parlament, Rat und Kommission zum Thema Ökolabel für Energieeffizienz statt. Die schwedische Ratspräsidentschaft hat dabei einen Vorschlag einer Minderheit von Staaten unterstützt, der neue Klassifizierungen von bis zu "A++++" für Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke erlauben will. Zum Ergebnis des Trilogs erklärt Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:
"Die Haushaltsgeräteindustrie ist gerade dabei eine wertvolle Konsumenteninformation in ein zynisches PR-Manöver zu verwandeln. Schon die Zulassung von A+ und A++ Klassen hat die Aussagekraft der ursprünglichen A-G-Skala für Energieeffizienz geschwächt. Der neue Vorschlag der schwedische Ratspräsidentschaft ist der Gipfel der Absurdität: Er will Stufen bis zu A++++ und möglicherweise später noch mehr + zulassen. Das bedeutet, dass in Zukunft jedes Produkt auf dem Markt, mit einem A und grüner Farbe gekennzeichnet würde, was die Aussagekraft des Labels untergräbt.
Die Energiekennzeichnung ist nur dann erfolgreich, wenn sie dem Konsumenten bei der Auswahl neuer Haushaltsgeräte hilft, eine Kaufentscheidung zu treffen, die die Geldbörse und die Umwelt entlastet. Daher müssen die Energieeffizienzstufen regelmäßig aktualisiert werden, d.h. die A-G Skala den Effizienzfortschritten angepasst werden. Nur so wird die industrielle Innovation gefördert und eine nützliche Kundeninformation erreicht. Die Kennzeichnung aller Geräte mit A wird den Verbraucher dagegen allenfalls verwirren.
Die schwedische Ratspräsidentschaft hat leider dem Druck der Haushaltsgeräteindustrie und einiger Mitgliedsstaaten nachgegeben und kompromittiert damit ihr eigenes Ziel einer energieeffizienten EU-Wirtschaft (1).
Anmerkungen:
1) wie im Programm er schwedischen Ratspräsidentschaft festgeschrieben.