Der Klimagipfel ist in der Nacht in Bonn zu Ende gegangen. Das Ergebnis kommentiert Rebecca Harms, klimapolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament:
"Trotz der dramatischen Klimaereignisse mit verheerenden Stürmen und Fluten dieses Jahres, trotz der Einsicht, dass die Erderwärmung noch mehr Menschen heimatlos machen wird und trotz des Anstiegs der CO2-Emissionen war die Dringlichkeit des Klimaschutzes auf diesem Gipfel kaum zu spüren.
Immerhin ist es ermutigend, dass sich mehrere Staaten in der "Powering past coal"-Allianz zusammen geschlossen haben, um möglichst bald aus der Kohle auszusteigen. Es ist auch ein Zeichen an die zukünftige deutsche Bundesregierung, wo die Reise hingehen muss. Außerdem hat die US-amerikanische Koalition von progressiven Staaten, Städten und Konzernen deutlich gemacht, dass wir die USA beim Klimaschutz nicht abschreiben müssen, nachdem Präsident Trump den Rückzug aus den Verhandlungen angeordnet hat.
Der Rückzug der US-Regierung beim internationalen Klimaschutz hinterlässt eine Lücke. Gerade weil der nächste Klimagipfel 2018 in Polen stattfindet, muss die EU nicht nur diese Lücke schließen, sondern eine überzeugende Führungsrolle beim Klimaschutz einnehmen. Dazu gehören entschlossene Maßnahmen bei uns zu Hause. Die EU muss im nächsten Jahr in Katowice zeigen, dass sie ihrer Verantwortung gerecht wird. Mit ehrgeizigen Ergebnissen in den laufenden Gesetzgebungsverfahren in Brüssel zu Energieeffizienz, Erneuerbaren Energien und Klimavorgaben für Autos können wir zeigen, dass in der EU die Ziele von Paris ernst genommen werden."
